1995 Eisenbahn: Bahnbetrieb zum Postamt 77 eingestellt

Aufgrund der Neustrukturierung des Paketdienstes wurde der Bahnbetrieb zum Postamt 77 in der Luckenwalder Straße eingestellt. Das Museum für Verkehr und Technik Berlin (MVT) erhielt die Diesellok DL 1 (0&K, Bj. 1967). Die Diesellok DL 4 (Krupp, Bj. 1962) und DL 5 (Krauss-Maffei, Bj. 1959) wurden abgestellt.

(Quelle: BVB 9/95)

1994-10-10 Eisenbahn: Mülltransport per Güterzug nach Ketzin

Seit dem 10.10.1994 werden auch die Mülltransporte von Berlin-Ruhleben nach Ketzin zum größten Teil auf dem Schienenwege durchgeführt. Montags bis freitags ersetzt jeweils ein Zug die bisher notwendigen 40 Lastwagenfahrten. Allerdings gibt es auch hier genau wie in Schöneicher Plan – noch zwei Schienenlücken. Von der Sammelstelle in Ruhleben bis zum Güterbahnhof (etwa 400 m) und von Ketzin bis zur Deponie Vorketzin (2,5 km) müssen weiterhin Lastwagen den Transport über nehmen.

(Quelle: BVB 11/94)

1994-07-19 Eisenbahn: Logistikgleise zum Potsdamer Platz in Betrieb

Der Betrieb auf den „Logistikgleisen“ am Gleisdreieck ist am 19.7.1994 aufgenommen worden (s. a. BVB 6/94, S.127). Im Zusammenhang mit dem Neubau der Gleisanlagen auf dem Gelände des ehemaligen Potsdamer Güterbahnhofes ist auch die eingleisige Strecke zwischen dem Güterbahnhof Steglitz und dem Gleidreieck saniert und umgebaut worden (s. Skizze). In den beiden Güterbahnhöfen Steglitz und Schöneberg sind alle Gleise wieder benutzbar gemacht worden, teilweise wurden auch neue Weichen eingebaut. Das Ausziehgleis südlich des Gbf. Steglitz wurde über die Kieler Straße hinweg verlängert und mit einer neuen Weiche mit dem Streckengleis aus Lichterfelde West verbunden. Das bestehende Ausziehgleis nördlich des Gbf. Steglitz wurde durch einen Gleisneubau bis zum Gbf. Schöneberg verlängert und in Höhe der Rubensstraße dortigen Gleisen verbunden.

Die mit dem Erdaushub beladenen Züge werden seit dem 21.7.1994 mit lärmgedämpften Diesel-Rangierlokomotiven der BR 298 (umgebaute Loks, ehem. DR-Baureihe 108) vom Logistikzentrum bis zum Güterbf. Steglitz als Rangierfahrt gezogen; dort übernehmen Dieselloks der BR 232 die Wagen, um sie über Wannsee, Michendorf und Grünau nach Lübbenau zum Verfüllen der Tagebaugebiete in der Lausitz zu bringen. Bei den 250 Spezialgüter wagen (Zweiseitenkastenkippwagen) handelt es sich um Neubauten vom Typ Fas 126. Zunächst werden täglich vier Züge mit je 22 Wagen rund 4000 Tonnen Bauschutt bzw. Erdaushub abtransportieren; insgesamt sollen in den nächsten acht Jahren etwa 11 Millionen Tonnen abgefahren werden. Um die Abfuhr dieser Bodenmengen zu ermöglichen, hat die DB AG kurzfristig 34,8 Millionen DM zur Verfügung gestellt. Damit konnten die Gleisanlagen auf der Strecke angepaßt und die 250 Spezialwagen beschafft werden. Die Betreibergesellschaft „baulog“ hat außerdem rund 4 Millionen DM für den Neubau der Gleise (rund 5 km) im Logistikzentrum investiert.

(Quelle: BVB 9/94)

1993-12-15 Eisenbahn: Mülltransport nach Schöneicher Plan per Bahn

Am 15. 12. 1993 wurden die Mülltransporte zwischen der BSR-Umladestation Süd in Britz, Gradestraße, und der Deponie Schöneiche vom Lastwagen auf die Bahn umgestellt. Lastwagen bringen den Müll nur noch von der Umladestation Süd zum Güterbahnhof Teltowkanal (NME); von dort geht es per Bahn über Neukölln und Zossen zum Gelände der Mittenwalder Gerätebau GmbH. Hier wird wieder auf Lkw umgeladen, die den Müll zur Deponie Schöneiche bringen. Für die Zukunft sollen auch noch die kurzen Lkw-Fahrten entfallen.

(Quelle: BVB 2/94)

Seit dem 1.11.1994 werden die seit dem 15.12. 1993 stattfindenden Mülltransporte vom Gbf. Berlin-Teltowkanal (NME) zur Deponie Schöneicher Plan auf direktem Weg über die Dresdener Bahn geführt. Der zeitraubende Umweg über Seddin entfällt. Dabei werden zwischen dem Abzweig Mariendorf (S-Bf. Attilastraße) und Mahlow die S-Bahn Gleise mitbenutzt. Die Umrüstung der Signalanlagen auf der teilweise eingleisigen S-Bahn-Strecke (Linie S2) dauerte etwa ein Jahr. Gegenwärtig werden vier Fahrten täglich in beiden Richtungen durchgeführt.

(Quelle: BVB 12/94)

1990-05 Straßenbahn: Güterstraßenbahnfahrten eingestellt

Im Mai 1990 wurden die Güterstraßenbahnfahrten eingestellt. Die letzten Fahrten fanden zwischen dem TRO Niederschönhausen und Oberschöneweide am 11.5.1990 und VEB Sekundärrohstofferfassung (SERO) Mahlsdorf bis Köpenick Hafen am 14.5.1990 statt.

(Quelle: Berliner Straßenbahn-Chronik Band II: Die „Elektrische“ bei der BVG 1929 bis 2015; Hilkenbach, Kramer; Verlag Gesellschaft für Verkehrspolitik und Eisenbahnwesen e.V. (GVE), Berlin, 2015)

1989-01-25 Eisenbahn: Rahmenvereinbarung zum Eisenbahngüterverkehr

Senatsrat Hinkefuß und Reichsbahn-Oberdirektor Krink unterzeichnen nach insgesamt zwölf Verhandlungsrunden seit Oktober 1987 im DDR-Verkehrsministerium in der Voßstraße die neue „Rahmenvereinbarung zum Eisenbahngüterverkehr“, die u.a. vorsieht: Verzicht auf den seit Jahrzehnten geplanten und am 24. Januar 1980 fest vereinbarten Bau eines großen Güterbahnhofs auf dem sogenannten Schöneberger Südgelände zwischen Sachsendamm und Prellerweg, dafür Durchführung von Rangierarbeiten für Berlin auf den DDR-Verschiebebahnhöfen Wustermark und Seddin; Schließung der Stadtautobahnlücke am Sachsendamm durch Abriß von sechs im Wege stehenden engen Bahnbrücken und Bau einer neuen Eisen- und zwei neuer S-Bahn-Brücken; Erweiterung und Modernisierung der Güterumschlaganlagen auf dem Hamburger und dem Lehrter Container-Bahnhof; Verhandlungen über weitere Projekte zum Umbau von Güterbahnanlagen bis zur Ausschöpfung des Finanzrahmens von 350 Mio. DM; Nutzung der insgesamt 134 für West-Berlin gewonnenen Hektar Fläche zu stadtentwicklungspolitisch wichtigen Zwecken, die rechtlich nach wie vor im Eigentum des Deutschen Reiches bleibt, weshalb auch eine Eigentumsübertragung und eine Änderung der Eintragung im Grundbuch nicht stattfindet; vielmehr kommt das ganze Gelände nach dem Verzicht der Reichsbahn auf betriebliche Nutzung in die Obhut der „Verwaltung des ehemaligen Reichsbahnvermögens in Berlin (West)“.

(Quelle: Berlin-Chronik, Online-Version, hrsg. vom Landesarchiv Berlin. – URL: http://www.berlin-chronik.de (Stand: 24.05.2021))

1988-12-23 Eisenbahn: Gründung der Industriebahn-Gesellschaft Berlin mbH (IGB)

Die am 23. 12. 1988 gegründete „Industriebahn Gesellschaft Berlin mbH“ (IGB) übernimmt am 1.7. 1989 die Industriebahn Neukölln, die Industriebahn Reinickendorf, die Industriebahn Hakenfelde sowie das Industrie-Anschlußgleis Gradestraße. Eigene Lokomotiven besitzt nur die Industriebahn Neukölln, diese gehen in das Eigentum der IGB über.

(Quelle: BVB 05/1989)

1988-10-01 Eisenbahn: elektrische Siemens-Güterbahn / -Werk-Bahn wird eingestellt

Zum 1.10.1988 stellt die elektrische Siemens Werkbahn ihren Betrieb ein. Die Rangier- und Zuführungsfahrten übernehmen die Diesellokomotiven der Rhenus-WTAG-Werke. Die Siemens-Lok 3 („Bügeleisen“) wird dem Museum für Verkehr und Technik übergeben.

(Quelle: BVB 08, 09/1988)

Alle 4 Lokomotiven der ehemaligen Siemens-Güter bahn haben jetzt einen Abnehmer gefunden:

Lok 1 an: an Museumsbahn Mariazell/Österreich

Lok 2 an: Britzer Museumsbahn Berlin

Lok 3 an: Museum für Verkehr und Technik Berlin

Lok 4 an: Bayerisches Eisenbahnmuseum in Nördlingen

(Quelle: BVB 08/1989)

1985-12-15 Eisenbahn: Aufnahme des elektrischen Betriebes (mit Oberleitung) auf den Fernbahn­strecken Karower Kreuz – Güterbahnhof Pankow, Karlshorst – Güterbahnhof Köpenick und Verbindungskurven Außenring – Güterbahnhof Köpenick

Aufnahme des elektrischen Betriebes (mit Oberleitung) auf den Fernbahn­strecken Karower Kreuz – Güterbahnhof Pankow, Karlshorst – Güterbahnhof Köpenick und Verbindungskurven Außenring – Güterbahnhof Köpenick

(Quelle: BVB 1/86)

21.12.1985

Alle Berliner Rangierbahnhöfe elektrifiziert

Der Rangierbahnhof Pankow sowie der Bahnhof Köpenick werden an das elektrische Netz der DR angeschlossen.

(Quelle: Vom Knüppeldamm zum Hauptbahnhof, Daten und Fakten zur Berliner Verkehrsgeschichte, Report 30, Berlin, 1987, Autorenkollektiv)