Die Eröffnung des zweiten Ringlokschuppens des früheren Bahnbetriebswerkes Anhalter Bahnhof am 27. Oktober 1988 in Gegenwart des Berliner Senators für kulturelle Angelegenheiten, Hassemer, bildete den Abschluß der Veranstaltungen zum Preußischen Eisenbahnjubiläum 1988. Der denkmalgerecht restaurierte im Jahre 1984 von dem Architekten Faulhaber erbaute zweite Lokschuppen vergrößert die Ausstellungsfläche für den Schienenverkehr im Museum für Verkehr und Technik in Berlin (MVT) auf etwa 6000 qm. Mit etwa 40 Originalfahrzeugen sowie zahlreichen Nachbauten und Modellen aus dem ehemaligen Verkehrs- und Baumuseum besitzt das MVT nun eine der größten und bedeutendsten Schienenverkehrssammlungen europäischer Technikmuseen.
Während im ersten, im April 1987 eröffneten Lok schuppen die Eisenbahngeschichte von den Anfängen bis 1918 gezeigt wird, folgt im zweiten jetzt eröffneten Lokschuppen die Entwicklung von 1920 bis heute. Die Geschichte der Eisenbahn wird dem Zeitablauf entsprechend chronologisch in 16 Stationen gezeigt. Die ausgestellten Lokomotiven und Wagen werden mit den „Gebrauchsspuren“ ihrer jahrelangen Nutzungsgeschichte gezeigt. Zu sehen sind u.a.:
Preußische Elektrolokomotive E 71 28 (1922)
Württembergische Zahnradlokomotive 97 504 (1923)
Hanomag-Gelenklokomotive Typ Garrat, 610mm (1928)
Motor-Kleinlokomotive Kö 4642 (1934)
Elektrische Tagebaulokomotive Typ EL 4 (1940)
Schnellzug-Dampflokomotive (Stromlinienlok) 01 1082 (1940)
Kriegslokomotive 52 4966 (1942)
Schmalspur-Dampflokomotive (Trümmerlok) (1949)
Schienenbus 795 465 (1952)
Halbspeisewagen („Kakadu“) (1953)
Elektrische Viersystemlokomotive 184 112 (1967)
Diesellokomotive mit Drehstrom-Leistungsübertragung (UMAN) 202 003 (1973)
(Quelle: BVB 11/1988)