Der Senat stellt in seiner 123. Sitzung die Weichen für die Entwicklung des öffentlichen Nahverkehrs bis ins nächste Jahrtausend hinein. … Als erste Konsequenz der langfristigen Planungen wird der ursprünglich vorgesehene S-Bahntunnel im künftigen Parlaments- und Regierungsviertel nicht gebaut. Das knapp eine Milliarde DM teure Projekt für die S-Bahnlinie 21, die vom Gleisdreieck über den Reichstag zum Lehrter Stadtbahnhof führen sollte, wird auf Drängen des Bundes gestrichen. Durch diese Einsparung soll die Finanzierung der parallel laufenden Tunnel für Fern- und Regionalbahn _ rund fünf Milliarden DM _ gesichert werden. Ganz oben auf der Prioritätenliste der Verkehrsverwaltung stehen der U-Bahnbau auf der Linie 5 vom Lehrter Bahnhof zum Alexanderplatz sowie auf der Linie 3 vom Potsdamer Platz zur Friedrichstraße. Ab 1995 sollen die Strecken zu den Flughäfen ausgebaut werden. Dazu gehören die U-Bahnlinie 5 zwischen Jakob-Kaiser-Platz und Tegel sowie die Verlängerung der U 7 nach Schönefeld. Im Bereich der Straßenbahn stehen der Ausbau zwischen Friedrichstraße und Bornholmer Straße sowie zwischen Alexanderplatz und Hackescher Markt obenan. Bei der Grunderneuerung des S-Bahnnetzes mit der Schließung des Nordrings und der Fortführung nach Spandau setzt der Senat auf die Finanzierung durch den Bund.
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(Quelle: Berlin-Chronik, Online-Version, hrsg. vom Landesarchiv Berlin. – URL: http://www.berlin-chronik.de (Stand: 15.03.2022))