1994-05-29 Eisenbahn: Aufnahme des Nachtverkehrs mit Talgo-Zügen

Zum Fahrplanwechsel am 29.5.1994 hat die DB zwei neue Schlafwagenverbindungen mit „Intercity Night“ zwischen Berlin-Charlottenburg und München 0st (ICN 1900/1901) bzw. Bonn (ICN 1944/1945) eingerichtet. Die in Spanien hergestellten Wagenzüge der Firma Talgo besitzen einen tiefen Schwerpunkt und laufen daher besonders ruhig. Die Wagen haben Schlafräume mit WC und Dusche, ein Frühstück ist im Preis enthalten; einige Wagen sind mit Liegesesseln ausgerüstet. Ein Kraftfahrzeug, Motorrad oder Fahrrad kann ebenfalls mitgenommen werden. Vor der Abfahrt und nach der Ankunft stehen diese Schlafwagenzüge jeweils anderthalb Stunden am Bahnsteig, der Fahrgast kann sich somit abends bzw. morgens mehr Zeit lassen. Die Talgo-Züge werden im umgebauten Ausbesserungswerk Warschauer Straße gewartet (s.a. BVB 1/94, S.11).

(Quelle: BVB 7/94)

1994-04-12 S-Bahn: Vorstellung der Duo-S-Bahn

Am 12.4.1994 stellte die AEG Schienenfahrzeuge GmbH in Hennigsdorf die beiden „Duo-S-Bahn“ – Viertelzüge 485/885 114 115 (s. Abb.) mit einem „Rollout“ der Presse vor. Die von der Bahn aus geliehenen Fahrzeuge wurden von der AEG auf eigene Kosten umgebaut; der Beiwagen jedes Viertelzuges wurde mit einem 240 kW leistenden Dieselmotor mit angeschlossenem Generator zur Stromerzeugung ausgerüstet. Der Dieselmotor liefert auf nichtelektrifizierten Strecken den Strom für die Fahrmotoren; durch einfaches Umschalten auf den Dieselmotor sind diese Fahr zeuge dann unabhängig von einer Stromschiene (s.a. BVB 1/94, S.3).

Nach den Vorstellungen der AEG könnten die Duo S-Bahn-Fahrzeuge vor allem auf Strecken eingesetzt werden, die gegenwärtig immer noch unterbrochen sind und demnächst ohne die kostenintensiven baulichen Aufwendungen für den elektrischen Stromschienen-Gleichstrom-Betrieb wiederhergerichtet werden sollen. Es handelt sich dabei um die Strecken Tegel Hennigsdorf – Velten, Spandau – Falkensee – Nauen, Lichterfelde Süd – Teltow sowie eventuell um die bestehende Strecke Blankenfelde- Rangsdorf – Wünsdorf. An den genannten Endpunkten des elektrifizierten S-Bahn Netzes würden die Duo-S-Bahn-Fahrzeuge dann auf Dieselantrieb umgestellt, um die Fahrt fortzusetzen. Den Fahrgästen würde eine durchgehende Verbindung ohne Umsteigen angeboten. Die Kosten für den Umbau eines vorhandenen Viertelzuges der Bauart 485/885 betragen etwa 1 Million DM. Würde jedoch der Dieselmotor einschließlich des Generators im Rahmen einer Serienfertigung weiterer Viertelzüge der Bauart 485/885 mit in die Beiwagen eingebaut werden – die AEG hat für die genannten Strecken einen Bedarf von 40 Viertelzügen ermittelt – könnten die zusätzlichen Kosten für den Dieselantrieb pro Einheit auf etwa 600 000 DM reduziert werden.

Ein erster Einsatz der beiden Duo-S-Bahn-Viertelzüge ist im Mai 1994 geplant; zur Flugzeugausstellung ILA in Schönefeld soll – teilweise über die Ferngleise – eine schnelle Direktverbindung (ca. 30 Minuten) von der Stadtbahn zum Ausstellungsgelände Schönefeld geschaffen werden.

Vom Fahrplanwechsel am 29.5.1994 an sollen die beiden Duo-S-Bahn-Viertelzüge auf der Linie R14 (Oranienburg – Hennigsdorf) regelmäßig eingesetzt werden.

(Quelle: BVB 5/94)

1993-07-03 Eisenbahn: Aufnahme des ICE-Verkehrs zum Bahnhof Zoologischer Garten

Der Intercityexpress (ICE) verkehrt seit dem Abend des 3.7.1993 statt zum Bf. Lichtenberg nun über Drewitz und Wannsee zum Bf. Zoo (s.a. BVB 7/93, S.142). Um 20.15 Uhr erreichte der erste ICE (ICE 594 „Havelland“ aus München) den Bahnhof Zoo. Trotz der späten Stunde begrüßten zahlreiche Schaulustige den ersten Zug entlang der Strecke. Der Strom auf der neuelektrifizierten Strecke wurde am 1.7.1993 eingeschaltet, am gleichen Tag erfolgten mit der Ellok 155 088 Probefahrten. tsr

Der ICE-Shuttle zwischen Michendorf und Bf. Zoo verkehrte letztmalig am Abend des 3.7.1993 (Bf. Zoo an 18.15). Da die letzten drei ICE-Züge dieses Tages direkt zum Bf. Zoo fuhren, verkehrten die letzten drei Shuttlezüge ersatzweise Michendorf – Bf. Lichtenberg.

Für die Wartung der ICE-Züge wurde auf dem Gelände des Raw Grunewald in der vorhandenen Lokomotiv-Wartungshalle ein Gleis für die Erfordernisse der ICE-Züge hergerichtet. Diese Einrichtung wurde am 3.7.1993 (abends) mit der Wartung des ersten im Bf. Zoo angekommenen ICE in Betrieb genommen. Hier werden die Züge gereinigt und kleine Schäden behoben; aber auch der Austausch einer Achse oder eines Stromabnehmers ist in Grunewald möglich. Die Anlage ist als Provisorium gedacht, bis 1997 eine größere gleichartige Anlage für die ICE-Züge in Rummelsburg fertiggestellt ist. Das Gleis in Grunewald kann dann für die Wartung von Elloks umgerüstet werden.

(Quelle: BVB 8/93)

1990-11-26 Bus: Linie 100 verbindet die Zentren ehemals Ost und West

Am 26.11.1990 schickten der Regierende Bürgermeister von West-Berlin, Walter Momper, und Ost-Berlins Oberbürgermeister Tino Schwierzina morgens um 7 Uhr auf dem Hardenbergplatz den ersten Doppeldecker auf die Reise zum Alexanderplatz. Da mit wurde eine direkte Busverbindung zwischen den beiden Berliner Zentren geschaffen. Es war die erste Tageslinie, die seit Jahrzehnten wieder eine dreistellige Liniennummer erhielt. In den 10 Jahres ihres Bestehens fuhren fast 40 Mio. Fahrgäste mit dem 100er.

(Quelle: BVB 01/01)

1989-08-28 M-Bahn: Fahrgastverkehr

Beginn des Fahrgastverkehrs auf der M-Bahn (Linie M1″) mit den Bahnhöfen Gleisdreieck, Bernburger Straße und Kemperplatz.

(Quelle: Berliner U-Bahn-Chronik; Kramer, Lemke, Meyer-Kronthaler, Poppel und weitere; Verlag Gesellschaft für Verkehrspolitik und Eisenbahnwesen e.V. (GVE), Berlin, 2007)

Die M-Bahn beginnt, nach der vorläufigen Zulassung durch die Technische Aufsichtsbehörde am 21. Juni, ihren offiziellen, zweijährigen Probe-Fahrgastbetrieb. In einer Fahrgast-Information bittet die Magnetbahn GmbH um Verständnis dafür, daß kein Anspruch auf pünktliche und regelmäßige Mitfahrt in der Zeit des Erprobungsbetriebs besteht (vgl. 11. April).

(Quelle: Berlin-Chronik, Online-Version, hrsg. vom Landesarchiv Berlin. – URL: http://www.berlin-chronik.de (Stand: 24.05.2021))

1988-05-02 Schifffahrt: neue Fähre in Tegel

Wegen einer Grundinstandsetzung muß die „Sechserbrücke“ (Fußgängerbrücke über den Tegeler Hafen) zwischen Greenwich-Promenade und Gabrielenstraße für etwa sechs Monate gesperrt werden. Aus diesem Grund ist am 2.5.1988 ein kostenloser Fährbetrieb eingerichtet worden (Mo-Sa 7.30 – 17.30 Uhr, So 10-18 Uhr). Eingesetzt wird das Fährboot „Odin II“ (35 PS).

Ts-27.4.88/BZW-3.5.88/wk

(Quelle: BVB 06/1988)