1995-01-17 Eisenbahn: im Nordkreuz ist die Fernbahn Pankow – Greifswalder Straße wieder in Betrieb

Seit dem 17. 1. 1995 ist ein wichtiges Teilstück des Eisenbahnknotens „Nordkreuz“ wieder in Be trieb: der Bauabschnitt 91, die Fernbahnstrecke Greifswalder Straße – Pankow. Für 60 Millionen DM wurden in 14monatiger Bauzeit zwölf Über- und Unterführungen errichtet, 4,4 km Gleise verlegt und ein Stellwerk gebaut. Damit wurde eine der Voraussetzungen geschaffen, den Nah- und Fernverkehr am „Hut des Pilzkonzepts“ zu trennen. Bis zum Sommer 1995 werden vornehmlich Güterzüge und bei Bedarf auch Reisezüge die neue Strecke am Nordkreuz benutzen. Nach dem Fahrplanwechsel am 28. Mai 1995 sollen hier, im Bereich des neuen Bauwerks südöstlich der Behmstraßenbrücke, täglich 26 Reisezüge fahren: zwölf Interregiozüge (Rostock – Chemnitz und Stralsund – Leipzig) und 14 Intercityzüge (Nauen – Dresden / Prag). Das neue Lückenschlußbauwerk gliedert sich in 3 Ebenen:

  • 0-Ebene (Straßenhöhe Norwegerstraße): zwei Fernbahngleise Schönhauser Allee – Behmstraßenbrücke, anschließend Aufteilung in zwei eingleisige Strecken nach Pankow bzw. Schönholz,
  • Ebene -1: ein Gleis S-Bahn Richtung Schönhauser Allee, zwei Gleise S-Bahn-Innenring, ein Gleis Fernbahn Richtung Gesundbrunnen,
  • Ebene -2 (14 m unter Ebene 0): ein Gleis S Bahn von Bornholmer Straße Richtung Schönhauser Allee.

Genutzt wird vorerst nur die 0-Ebene. Das „Franzosengleis“ Gesundbrunnen – Bornholmer Straße – Schönholz wurde bereits weitgehend abgebaut. Das gesamte Projekt „Nordkreuz“, im September 1992 begonnen, wird etwa 2 Milliarden DM kosten.

(Quelle: BVB 3/95)

1994-09-25 S-Bahn: Sanierung der Stadtbahn mit Verlegung der S-Bahn auf die Fernbahnseite beginnt

S-Bahn: Sanierung der Stadtbahn mit Verlegung der S-Bahn auf die Fernbahnseite beginnt.

(Quelle: BVB 6/94)

Für den 8,8 km langen Stadtbahnabschnitt zwischen Bf. Zoo und Hauptbahnhof erfolgt zwischen Oktober 1994 und Mai 1997 eine Generalsanierung. Der jetzt zu sanierende Stadtbahnabschnitt besteht aus 530 gemauerten Viaduktbögen und 54 Brücken, er wurde nach siebenjähriger Bauzeit im Jahre 1882 eröffnet und erstmals zwischen 1922 und 1932 grundlegend überholt. Für die jetzt erforderliche Generalsanierung wurde folgender Terminplan bekanntgegeben:

  • Am 26.9.1994 wird der Fernverkehr zwischen Bf. Zoo und Hauptbahnhof stillgelegt. – Vom 14. bis 17.10.1994 erfolgt die Umlegung des S-Bahn-Betriebes auf die Fernbahngleise zwischen Lehrter Stadtbahnhof und Hauptbahnhof und die Stillegung der S-Bahnhöfe Jannowitzbrücke und Hackescher Markt; zwischen Spreestraße und Kleiner Präsidentenstraße wird ein Notbahnsteig Hackescher Markt Richtung Osten errichtet.
  • Vom 28. bis 30.10.1994 erfolgt die Umlegung des S-Bahn-Betriebes auf die Fernbahngleise zwischen Bf. Zoo und Lehrter Stadtbahnhof, die Stillegung der S-Bahnhöfe Bellevue und Tiergarten sowie die Einrichtung eines Schienenersatzverkehres zwischen Bf. Zoo und Lehrter Stadtbahnhof im 5/20-Minuten-Takt.
  • Zwischen Oktober 1994 und Januar 1996 werden Gleis-, Sicherungs- und Signalanlagen auf der S-Bahn-Seite der Stadtbahn (Nordseite) erneuert, die Viaduktbögen abgedichtet, 44 Brücken instandgesetzt und zehn Brücken neu errichtet.
  • Für Januar 1996 ist die Rückverlegung des S-Bahn-Betriebes auf die S-Bahn-Gleise (Nordseite) vorgesehen.
  • Zwischen März 1996 und Mai 1997 sollen Sanierung der Viaduktbögen auf der Fernbahnseite und Sanierung bzw. Neubau der Bahnbrücken (Südseite) erfolgen; neue Gleisanlagen und Signaltechnik sowie Neubau der Oberleitung sind vorgesehen. In diesem Zeitraum werden auch die Fernbahnsteige im Bf. Zoo und im Hauptbahnhof erweitert bzw. verlängert.
  • Am 1.6.1997 soll der ICE-Verkehr über die Stadtbahn aufgenommen werden.

Im Zuge dieser Generalüberholung wird der bisherige Fernbahnhof Friedrichstraße zum Regionalbahnhof umgebaut; am Lehrter Stadtbahnhof entsteht ein neuer zentraler Fernbahnhof auf der Stadtbahn. Der S-Bahn-Betrieb auf dem Bahnhof Alexanderplatz beschränkt sich auf den Bahnsteig B (Nordseite), der Bahnsteig A wird für den Regionalverkehr umgebaut.

(Quelle: BVB 7/94)

1994-09-24 U-Bahn: Eröffnung Paracelsus-Bad – Wittenau

Eröffnung Paracelsus-Bad – Lindauer Allee – Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik – Rathaus Reinickendorf – Wittenau; 3,589 km

Eröffnung der Strecke Paracelsus-Bad – Wittenau (WIU)(Wilhelmsruher Damm) mit den Bahnhöfen Lindauer Allee (LD), Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik (KB) und Rathaus Reinickendorf (RR)

[Quelle: BVB 11/94; Geschäftsbericht GB 94]

1994-07-19 Eisenbahn: Logistikgleise zum Potsdamer Platz in Betrieb

Der Betrieb auf den „Logistikgleisen“ am Gleisdreieck ist am 19.7.1994 aufgenommen worden (s. a. BVB 6/94, S.127). Im Zusammenhang mit dem Neubau der Gleisanlagen auf dem Gelände des ehemaligen Potsdamer Güterbahnhofes ist auch die eingleisige Strecke zwischen dem Güterbahnhof Steglitz und dem Gleidreieck saniert und umgebaut worden (s. Skizze). In den beiden Güterbahnhöfen Steglitz und Schöneberg sind alle Gleise wieder benutzbar gemacht worden, teilweise wurden auch neue Weichen eingebaut. Das Ausziehgleis südlich des Gbf. Steglitz wurde über die Kieler Straße hinweg verlängert und mit einer neuen Weiche mit dem Streckengleis aus Lichterfelde West verbunden. Das bestehende Ausziehgleis nördlich des Gbf. Steglitz wurde durch einen Gleisneubau bis zum Gbf. Schöneberg verlängert und in Höhe der Rubensstraße dortigen Gleisen verbunden.

Die mit dem Erdaushub beladenen Züge werden seit dem 21.7.1994 mit lärmgedämpften Diesel-Rangierlokomotiven der BR 298 (umgebaute Loks, ehem. DR-Baureihe 108) vom Logistikzentrum bis zum Güterbf. Steglitz als Rangierfahrt gezogen; dort übernehmen Dieselloks der BR 232 die Wagen, um sie über Wannsee, Michendorf und Grünau nach Lübbenau zum Verfüllen der Tagebaugebiete in der Lausitz zu bringen. Bei den 250 Spezialgüter wagen (Zweiseitenkastenkippwagen) handelt es sich um Neubauten vom Typ Fas 126. Zunächst werden täglich vier Züge mit je 22 Wagen rund 4000 Tonnen Bauschutt bzw. Erdaushub abtransportieren; insgesamt sollen in den nächsten acht Jahren etwa 11 Millionen Tonnen abgefahren werden. Um die Abfuhr dieser Bodenmengen zu ermöglichen, hat die DB AG kurzfristig 34,8 Millionen DM zur Verfügung gestellt. Damit konnten die Gleisanlagen auf der Strecke angepaßt und die 250 Spezialwagen beschafft werden. Die Betreibergesellschaft „baulog“ hat außerdem rund 4 Millionen DM für den Neubau der Gleise (rund 5 km) im Logistikzentrum investiert.

(Quelle: BVB 9/94)

1994-06-30 allg.: Vertrag zur Finanzierung der Hauptstadt

Bundesbauministerin Irmgard Schwaetzer und der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen unterzeichnen im Berliner Rathaus den Vertrag zur Finanzierung der Hauptstadt, der am 1. Januar 1995 in Kraft tritt und eine Laufzeit von zehn Jahren hat. (Vgl. 14. Januar.) …
   Der Bund beteiligt sich an drei konkreten Verkehrsinvestitionen, die im Interesse von Regierung und Parlament liegen und laut Vertrag spätestens bis zum Jahre 2002 fertig werden sollen. Für den Straßentunnel unter dem Tiergarten zahlt der Bund 355 Millionen DM (vgl. 9. Mai), für die U-Bahnlinie 5 im Abschnitt zwischen Alexanderplatz und Lehrter Bahnhof 295 Millionen DM; weitere 350 Millionen DM sind für die S-Bahnlinie 4, Abschnitt Westend ? Schönhauser Allee/Pankow, gedacht.
   Die Bundesbauministerin spricht von einer „guten Basis für den Hauptstadtausbau“, Diepgen von einem „wichtigen Schritt zur Wahrnehmung der Hauptstadtaufgaben“. …

(Quelle: Berlin-Chronik, Online-Version, hrsg. vom Landesarchiv Berlin. – URL: http://www.berlin-chronik.de (Stand: 15.03.2022))

1994-06-26 Eisenbahn: Fernverkehr nutzt vorübergehend ehemalige S-Bahn Trasse

Seit dem 26.6.1994 benutzen die Fernzüge nach und von Hamburg zwischen den Bahnhöfen Heerstraße und Spandau die stillgelegte S-Bahn-Strecke Westkreuz – Spandau. Auf dieser Trasse wurde nach Entfernung der S-Bahn-Gleise – ein Gleis für den Eisenbahnverkehr neugebaut. Die stillgelegten S-Bahnhöfe wurden zum Teil abgerissen, sie sollen später aber wiederaufgebaut werden. Die eingleisige Hamburger Fernbahnstrecke zwischen Heerstraße und Ruhleben wurde stillgelegt. Sie soll zweigleisig wiederaufgebaut und elektrifiziert werden.

(Quelle: BVB 8/94)

1994 U-Bahn: Hauptstadtvertrag

Im Hauptstadtvertrag wird die Verlängerung der U5 zunächst bis Lehrter Bahnhof* (heute Hauptbahnhof) festgeschrieben; die Strecke über Rathausstraße, Schloßplatz, Unter den Linden, Platz der Republik wird von den Medien schnell zur Kanzler U-Bahn“ verklärt. Sie soll bis 2002 fertiggestellt sein (weitere Entwicklung siehe auch U55).

(Quelle: Berliner U-Bahn-Chronik; Kramer, Lemke, Meyer-Kronthaler, Poppel und weitere; Verlag Gesellschaft für Verkehrspolitik und Eisenbahnwesen e.V. (GVE), Berlin, 2007)

1993-12-17 S-Bahn: Lückenschluss Baumschulenweg – Westend

Lückenschluss Baumschulenweg – Köllnische Heide – Neukölln – Hermannstr. – Tempelhof – Berlin Südkreuz – Schöneberg – Innsbrucker Platz – Bundesplatz – Heidelberger Platz – Hohenzollerndamm – Halensee – Westkreuz – Messe Nord (Witzleben) – Westend und damit Wiederinbetriebnahme der südlichen Ringbahn; 18,5 km

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