1996-10-26 Museum: Öffnung des Berliner S-Bahn-Museums

Am Wochenende 26./27.10.1996 stellte sich erstmals das Berliner S-Bahn-Museum vor. Das vom Berliner Fahrgastverband IGEB und dem Deutschen Bahnkunden-Verband Berlin initiierte Museum (Geschäftsführer Udo Dittfurth) hat seit über zehn Jahren Objekte aus dem S-Bahn-Bereich gesammelt (keine Fahr zeuge) und diese jetzt im Unterwerk Griebnitzsee (direkt am Bf. Griebnitzsee) erstmals gezeigt. In dem von dem S-Bahn Architekten Richard Brademann errichteten Bauwerk stehen dem Museum im Obergeschoß etwa 600 m² zur Verfügung. Vom nächsten Jahr an soll das S-Bahn-Museum in regelmäßigen Abständen zugänglich sein (Eintritt 2,50 DM).

(Quelle: BVB 12/96)

1996-10-21 S-Bahn: sanierter Abschnitt Lehrter Stadtbahnhof – Hauptbahnhof in Betrieb

Am Wochenende 19./20.10.1996 erfolgt der zweite Abschnitt der Rückverlegung der S-Bahn-Gleise auf den Stadtbahnviadukt. Am 21.10.1996 verkehrt die S-Bahn zwischen Lehrter Stadtbahnhof und Hauptbahnhof wieder auf ihrer alten, generalsanierten Trasse.

(Quelle: BVB 11/96)

Am Montag, dem 21. Oktober 1996, war es endlich soweit. Seit Betriebsbeginn fährt die S-Bahn nach zweijähriger Bauzeit nun auch wieder zwischen Lehrter Stadtbahnhof und Hauptbahnhof auf ihren angestammten, aber zwischenzeitlich komplett erneuerten Gleisen. Der 750-Volt-Gleichstrom auf diesem Abschnitt wurde am 13. Oktober eingeschaltet, und es wurde sofort mit den Probefahrten begonnen. Am 21. Oktober um 3 Uhr morgens wurde mit dem Vollzug 485/885 131, 043, 066, 093 die Abnahmefahrt durchgeführt. Die Deutsche Bahn AG hat den zweigleisigen Streckenabschnitt zwischen Lehrter Stadtbahnhof und Hauptbahnhof auf seiner Gesamtlänge von 5,1 km saniert. Zur besseren Lastverteilung und Viaduktabdichtung wurden die Gleise zusätzlich auf einer durchgehenden Beton-Fahrbahnplatte verlegt. Auf einer Länge von 4,6 km wurde auf diese Beton-Fahrbahnplatte eine „Feste Fahrbahn“ installiert. 27 Brücken wurden saniert und 8 Brücken neu errichtet. Außerdem wurden die Bahnhöfe Friedrichstraße, Hackescher Markt, Alexanderplatz und Jannowitzbrücke in die Sanierung einbezogen. Für diese Maßnahmen betrugen die Investitionen bisher rund 450 Millionen DM.

Bereits am 26. August 1996 war der sanierte Abschnitt Zoologischer Garten Lehrter Stadtbahnhof wieder in Betrieb gegangen (s. BVB 10/96, S. 192). Damit sind – zumindest für die S Bahn die Sanierungsarbeiten an der Stadtbahn-Strecke beendet.

(Quelle: BVB 12/96)

1996-10-15 Bahnindustrie: erste Messe Innotrans in Berlin

Im Gegensatz zu einigen Verkehrsbetrieben können Messeveranstalter und Industrie durchaus flexibel reagieren. Mußte im Resümee der „Waggon 95“ in Leipzig (s. SIGNAL 9-10/1995 ) den Schienenfahrzeugmessen noch eine mangelnde Ausstrahlung auf die allgemeine Öffentlichkeit nachgesagt werden, brachte der Umzug der Messe nach Berlin neben der interessanten Präsentation in fünf Messehallen zugleich ein Angebot für den interessierten Bürger in Form einer Fahrzeugausstellung auf dem Güterbahnhof Wilmersdorf. Und sie wurde trotz der nicht gerade niedrigen Preise sehr gut besucht. Zur zeitgleich stattfindenden Automobilausstellung bestand damit ein interessantes Gegenstück. Man möchte Berlin neuerdings gern als „Kompetenzzentrum der Verkehrstechnik“ sehen. Sehr gut. Allerdings gibt es auch dazu ein Kontrastprogramm. Die Zeitung „Wochenpost“ konnte es sich nicht verkneifen, diesen Wunsch um die Feststellung zu erweitern: „Allein – in der Verkehrspolitik und im alltäglichen Zugbetrieb ist Berlin das Kompetenzzentrum der Stümper und Betonköpfe. Man versuche nur mal, die feinen Bahnfirmen mit der Bahn zu erreichen“.

Gezeigt wurden auf der InnoTrans vor allem die aktuellen Neuentwicklungen auf dem Sektor der leichten Eisenbahnfahrzeuge für den Nahverkehr, hier waren alle deutschen Hersteller vertreten. Ein etwas spärlicher Querschnitt durch das aktuelle Angebot von Niederflurstraßenbahnen wurde flankiert vom neuen Berliner U-Bahn-Zug und einigen  …

(Quelle: https://signalarchiv.de/Meldungen/10003509 , abgerufen am 12.05.2021)

Vom 15. bis 20.10.1996 fand erstmals in Berlin für Fachbesucher auf dem Messegelände die Internationale Fachmesse für Verkehrstechnik „InnoTrans“ statt, der eine Fahrzeugausstellung angeschlossen war. Zwischen dem Bf. Westkreuz und dieser Fahrzeugausstellung auf dem Güterbahnhof Wilmersdorf verkehrten über die Ringbahn-Gütergleise als Zubringer abwechselnd verschiedene neuartige Dieseltriebwagen. Die Regionalzüge nach Westkreuz (RB12, RB18) verkehrten an diesen Tagen ersatzweise bis Charlottenburg bzw. endeten bereits in Spandau. Die Ausstellung auf dem Güterbahnhof Wilmersdorf konnte am 19. und 20.10.1996 von allen Interessierten besucht werden. Eine Liste der ausgestellten Fahrzeuge folgt im Januar Heft

(Quelle: BVB 12/96)

Auf den Gleisen des Güterbahnhofs Wilmersdorf waren folgende Schienenfahrzeuge ausgestellt (in Klammern wird der Hersteller genannt):

  • BVG-GT6-Niederflur-Straßenbahnwagen 1002 (Adtranz)
  • BVG-U-Bahn-Großprofiltyp H, Einheit 5001 (Adtranz)
  • DB-NeiTech-Triebwagen 611 014/514 (Adtranz)
  • WEG-Triebwagen VT 415 „Regio-Shuttle“ RS1 (Adtranz)
  • B+B-Diesellok „Adtranz 6“, ex DB 201 881 (Adtranz)
  • DSB-S-Bahn Kopenhagen, SA8104 + SB8304 + SC8604 + SD8804 + SD9804 + SC9604 + SB9304 + SA9104 (LHB)
  • KVB-Niederflur-Straßenbahnwagen Köln 4051 (Bombardier-Eurorail-Talbot)
  • Talent-Elin B 188 707 P (Bombardier-Eurorail-Talbot)
  • DB-Ellok 127 001-6 „EuroSprinter“ (Siemens / Krauss-Maffei)
  • Dürener Kreisbahn / Rurtalbahn Tw 6.015.1 „Regio-Sprinter“ (Siemens / Duewag)
  • B+B-Diesellok 1501 Verkehrsbetriebe Peine-Salzgitter (MTU)
  • DB-Dienstwagen 67 50 99 68 706-2
  • DB Cargo-Sprinter 31 80 497 3000-1 Sggoorrss, STE = Selbstangetriebene Transporteinheit
  • DB-Doppelstock-Steuerwagen 50 80 80 35 371-9 DABybzf (DWA Görlitz)
  • DB-Doppelstock-Triebwagen 670 006 (DWA)
  • A+A-Triebwagen LVT/S (DWA Bautzen)
  • diverse Spezial-Güterwagen
    Die BVG hatte außerdem die Omnibusse 1092 (EN94), 2068 (ex 1737, SD80, „BVG vor Ort“) und 3059 (DN95) aufgestellt, dazwischen stand in den BVG-Farben ein neuer MB-Gelenkbus (noch ohne Wagennummer).
    In den Messehallen unter dem Funkturm – es wurden rund 6500 Fachbesucher bei den 171 Ausstellern gezählt – waren außerdem diverse Fahrzeugmodelle ausgestellt, darunter auch das 1:1-Modell des ICE3-Triebkopfes. Die Fahrzeugausstellung zog knapp 9000 Besucher an. Die nächste InnoTrans-Fachmesse soll im September 1998 in Berlin stattfinden.

(Quelle: BVB 01/97)

1996-10 Straßenbahn: Im Herbst 1996 wurden 3 Trieb- und 3 Beiwagen an das Bergenske Tekniske Museum in Bergen/Norwegen verkauft.

Im Herbst 1996 wurden 3 Trieb- und 3 Beiwagen des Reko-Typs TZ (3001, 3003, 3004) und BZ (3702, 3703, 3707) zum symbolischen Preis von 1,- DM an das Bergenske Tekniske Museum in Bergen/Norwegen verkauft.

(Quelle: Berliner Straßenbahn-Chronik Band II: Die „Elektrische“ bei der BVG 1929 bis 2015; Hilkenbach, Kramer; Verlag Gesellschaft für Verkehrspolitik und Eisenbahnwesen e.V. (GVE), Berlin, 2015)

1996-09-29 U-Bahn: U6 mit sechs-Wagen-Zügen

Nach Abschluß der Bahnsteigverlängerungen verkehren erstmals auf der U6 aus Nachkriegsfahr zeugen gebildete Sechs-Wagen-Züge.

(Quelle: Berliner U-Bahn-Chronik; Kramer, Lemke, Meyer-Kronthaler, Poppel und weitere; Verlag Gesellschaft für Verkehrspolitik und Eisenbahnwesen e.V. (GVE), Berlin, 2007)

Für etwa 200 Millionen DM wurden die Bahnsteige von acht Bahnhöfen (Reinickendorfer Straße, Schwartzkopffstraße, Zinnowitzer Straße, Oranienburger Tor, Friedrichstraße, Französische Straße, Stadtmitte, Kochstraße) auf der Linie U6 von 80 auf 105 m verlängert. Am 30. 9. 1996 wurden die verlängerten Bahnsteige offiziell in Betrieb genommen: Es werden statt bisher 4-Wagen-Züge nun teilweise 6-Wagen-Züge eingesetzt. Allerdings wurde dafür der Zugabstand im Berufsverkehr von 3 auf 5 min vergrößert. Einen ausführlichen Bericht finden Sie im Dezember-Heft.

(Quelle: BVB 11/96)