2001-05-03 S-Bahn: Start der Zugabfertigung durch Triebwagenführer

Der Probebetrieb zur „Zugabfertigung durch Triebwagenführer (ZAT) begann am 3.5.2001 (s. BVB 4/01, S. 71). Auf den Bahnhöfen Nikolassee (S1), Mexikoplatz, Sundgauer Straße, Botanischer Garten, Friedenau, Schöneberg, Nordbahnhof, Schönholz, Borgsdorf und Lehnitz sind Kameras und Infrarotsender installiert. Zunächst soll nur die Übertragungstechnik erprobt werden, eine Selbstabfertigung findet noch nicht statt.

(Quelle: BVB 09/01)

2001-05-01 Bahnindustrie: Bombardier kauft Adtranz

Die Kanadische Bombardier-Gruppe hat für 1,5 Milliarden DM vom Daimler-Chrysler-Konzern den Schienenfahrzeughersteller Adtranz gekauft. Die Firma Bombardier hatte 1995 schon Talbot in Aachen und 1998 die Deutsche Waggonbau (DWA) übernommen. Am größten Standort von Adtranz – in Hennigsdorf – wird jetzt ein weiterer Stellenabbau befürchtet.

(Quelle: BVB 09/00, BVB 06/01)

In den letzten Monaten hat es in der deutschen Schienenfahrzeug-Industrie eine wesentliche Veränderung gegeben, die letztlich auch Auswirkungen auf den Schienenfahrzeugbau im Berliner Raum haben wird. Die Konzern-Mutter Daimler-Chrysler in Stuttgart verkaufte im August 2000 den Schienenfahrzeug-Hersteller Adtranz für rund 1,6 Milliarden DM (725 Mio. US-S) an den kanadischen Bombardier-Konzern; am 1. Mai 2001 fand die tatsächliche Übernahme statt.

Die Firma Adtranz war am 1. Januar 1996 nach Zusammenlegung der Bahnsparten der beiden Konzerne Daimler-Benz (AEG Schienenfahrzeuge) und ABB Asea Brown Boveri entstanden. Der Konzern ABB war seinerseits im Januar 1988 zustandegekommen durch Zusammenschluß der schwedischen Asea-Gruppe und der Schweizer Firma Brown Boveri und Cie. (BBC, Zürich). Zu der vormals in Mannheim ansässigen deutschen ABB-Gruppe gehörte die insbesondere im Lokomotiv- und Triebwagenbau tätige Firma Henschel (Standort Kassel).

Der Schienenfahrzeugstandort Hennigsdorf, der ursprünglich der AEG gehörte und zu Zeiten der DDR als „Kombinat VEB Lokomotivbau-Elektrotechnische Werke (LEW) ‚Hans Beimler Hennigsdorf“ firmierte, wurde nach einem Zwischenspiel bei der Treuhand – im November 1991 wieder von der AEG (diese inzwischen Tochter des Daimler-Benz-Konzerns) übernommen. Neben Hennigsdorf besitzt Adtranz in Deutschland noch Standorte in Siegen, Braunschweig, Frankfurt (Main), Kassel, München, Nürnberg und Mannheim. Der Standort Nürnberg ist allerdings als Werk bereits geschlossen worden. Adtranz stellt ICE Züge, Elektro- und Diesellokomotiven sowie Nahverkehrs-Triebwagen (S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn) her. Daneben werden insbesondere im Ausland auch komplette Bahntechniksysteme angeboten.

Der kanadische Bombardier-Konzern hat seinen Sitz in Montreal. Er produziert Regional- und Geschäftsflugzeuge sowie Schienenfahrzeuge. Die Bahnsparte „Bombardier Transportation“ hat ihren Sitz in Saint-Bruno (Quebec) und beschäftigt weltweit rund 16 000 Mitarbeiter. In Deutschland wurden im Jahr 1995 der Schienenfahrzeugproduzent Talbot in Aachen und 1998 die Deutsche Waggonbau (DWA) in Berlin übernommen. Talbot und DWA haben gegenwärtig rund 4500 Beschäftigte. Im Jahr 2000 erwirtschaftete die gesamte Bahnsparte von Bombardier einen Umsatz von 4,3 Milliarden DM.

(Quelle: BVB 08/01)

2001-04-27 Eisenbahn: Schildvortrieb beim Berliner Tunnelbau beendet

Im Rahmen eines Festaktes beendete am 27.4.2001 die Gattin des Bundespräsidenten, Christina Rau, am Potsdamer Platz mit einem letzten Knopfdruck offiziell den Schildvortrieb für den neuen Berliner Fernbahntunnel.

Der Bau der vier jeweils 570 Meter langen Tunnelröhren im Abschnitt zwischen dem Potsdamer Platz und dem Gleisdreieck hatte am 24.11.1999 mit der traditionellen Tunneltaufe durch Christina Rau begonnen. Nach altem bergmännischem Brauch übernahm sie die Patenschaft für die vier Tunnelröhren und vertrat während der Bauzeit die „Heilige Barbara“, die als Schutz heilige der Bergleute und Mineure gilt. Der Bau des jetzt fertig gestellten Tunnelabschnitts unter dem Landwehrkanal war eine besondere ingenieurtechnische Herausforderung. In diesem Bereich mußte die Schildvortriebsmaschine, die einen Tunnel von 9 Meter Durchmesser gräbt, sowohl den Landwehrkanal als auch eine Fernwärmetrasse im Abstand von nur 80 Zentimetern unterfahren. Die vier Tunnelröhren im Bereich des Landwehrkanals bestehen aus rund 1500 Betonringen. …

(Quelle: BVB 06/01)

2001-04-13 Straßenbahn: Am Karfreitag (13.4.2001) startete die BVG mit dem GT6N-Wagen 1045 eine „Straßenbahn-City-Tour“

Am Karfreitag (13.4.2001) startete die BVG mit dem GT6N-Wagen 1045 eine „Straßenbahn-City-Tour“. Die se Stadtrundfahrten wurden zunächst freitags, sonn abends und sonntags durchgeführt.

(Quelle: Berliner Straßenbahn-Chronik Band II: Die „Elektrische“ bei der BVG 1929 bis 2015; Hilkenbach, Kramer; Verlag Gesellschaft für Verkehrspolitik und Eisenbahnwesen e.V. (GVE), Berlin, 2015)

2001-03-26 S-Bahn: Richtungsbetrieb Humboldthain – Gesundbrunnen – Wollankstraße aufgenommen

Bereits die Herstellung der beschriebenen, jetzigen Betriebssituation war mit umfangreichen Erd- und Gleisbauarbeiten sowie mit einer umfassenden Prüfung der neuen Signaltechnik verbunden. Zwischen 15. und 26. März wurden mehr als 4200 m³ Boden und Schotter bewegt, 1700 m Gleis ab- und 1200 m Gleis neugebaut, 2500 m Stromkabel verlegt, 22 Weichen ein oder umgebaut und vier Signale errichtet. Umfangreiche Arbeiten waren zur Inbetriebnahme der elektronischen Stellwerkstechnik notwendig. Seit 26. März 2001 wird der S-Bahn-Verkehr in diesem Abschnitt per Computer von einem Fahrdienstleiter in der S-Bahn-Betriebszentrale Westkreuz gesteuert. Die Investitionskosten für den S-Bahnhof Gesundbrunnen (zwei Bahnsteige mit je 160 m Länge) belaufen sich auf 204 Millionen DM. Für die Errichtung des sogenannten Nordkreuzes (10 km S-Bahn Gleise zwischen Bornholmer Straße, Schönhauser Allee und Gesundbrunnen mit neun Ingenieurbauwerken wie Stützbauten, Straßenbrücken, Tunnels, Trogbauwerken und Bahnsteigen Bornholmer Straße) werden 129 Millionen DM veranschlagt.

Die dann im September 2001 noch vorhandene Lücke im S Bahn-Ring zwischen Gesundbrunnen und Westhafen soll im Sommer 2002 geschlossen werden.

(Quelle: BVB 05/01)

Mit der Wiederinbetriebnahme des nach Süden führenden S Bahn-Gleises am Nordkreuz in seiner endgültigen Lage ist auch die weitere Ausdehnung der Sicherungstechnik durch Elektronische Stellwerke (ESTW) verbunden. Für den Abschnitt Schönholz (einschl.) bis Bornholmer Straße (einschl.) wurde ein neues ESTW Bornholmer Straße (Wkb) in Betrieb genommen. Auch hier befindet sich der Bedienplatz in der Betriebszentrale Halensee. Die anschließende Strecke bis zum Nordbahnhof (ausschl.) wird seit Ende März 2001 vom ESTW Wkn (Nordkreuz) bedient. Dieses Stellwerk überwacht bereits den am 19.12.1999 eröffneten Abschnitt Jungfernheide – Westhafen.

Im ESTW Wkb wird eine Systemverbesserung realisiert, die die Betriebsführung bei Stellwerksausfällen flexibilisieren wird. Bis lang führen Störungen im ESTW zur Haltstellung aller angeschlossenen Signale. Weil die tatsächliche Stellung der Weichen bei einem Totalausfall nicht mehr geprüft werden kann, ist eine Weiterfahrt der Züge erst möglich, wenn die Weichen durch Handverschlüsse in der erforderlichen Stellung vor Ort festgelegt sind. Damit sind zeitraubende Bedienungshandlungen verbunden, die den S-Bahn-Verkehr immer weiträumig lahmlegen. In Wkb wird es erstmals ein abgesetztes Subsystem, Unterzentrale genannt, geben, das bei einer zentralen Störung die Überwachung der Weichen und Signale vor Ort übernimmt. Für eine halbe Stunde ist ein automatisches Fahren auf der Basis des Buchfahrplans möglich. Innerhalb dieser Zeit können bestimmte Mitarbeiter die Überwachung an einem Notbedienplatz übernehmen und auch Eingriffe von Hand vornehmen. Im Rahmen der Einrichtung der Betriebszentrale in Halensee ist in den nächsten Jahren vorgesehen, auch die bisherigen ESTW auf diese Weise nachzurüsten.

Im Nord-Süd-S-Bahn-Tunnel und an den Kreuzungsbauwerken am Gesundbrunnen sind spezielle Ks-Signale mit Lichtleiteranzeigern montiert worden, deren Lichter viereckig (statt rund) gestaltet sind. Dies wird vom menschlichen Auge jedoch erst kurz vor dem Signal wahrgenommen.

(Quelle: BVB 05/01)

2001-03-21 Museum: Erweiterungsbau des Technikmuseums übergeben

Am 21.3.2001, nach fünf Jahren Bauzeit, hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung den Erweiterungsbau des Deutschen Technikmuseums Berlin übergeben. Der 139 Mio. DM teure, an der Ecke Schöneberger Ufer/ Trebbiner Straße befindliche Neubau für die Abteilungen Schiffahrt und Luftfahrt ist ab Sommer 2002 auch für die Öffentlichkeit zugänglich.

(Quelle: 05/01)

2001-03-06 Bahnhöfe: BAHN INVESTIERT IN WEITERE NEUN BAHNHÖFE

Der Vorstand der Deutschen Bahn AG hat die Modernisierung von neun weiteren Bahnhöfen beschlossen. Die geplanten Maßnahmen sind Teil des Investitionsprogramms „Bahnhofspaket“ zur Modernisierung von insgesamt 25 Bahnhöfen, für das circa 1,1 Milliarden Mark aufgewendet werden.

Für den Bahnhof Berlin Zoologischer Garten wurden die Planungsmittel für das Empfangsgebäude freigegeben und die Modernisierung der Verkehrsstation beschlossen. Für den Bahnhof Gelsenkirchen wurden ebenfalls die Planungsmittel, für den Bahnhof Münster die Mittel zur Umplanung freigegeben. Darüber hinaus wurden die Renovierung und Umgestaltung des Empfangsgebäudes im Bahnhof Oldenburg beschlossen.

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