1960-01-02 Luftfahrt: ziviler Flughafen Tegel-Nord geht in Betrieb

Luftfahrt: ziviler Flughafen Tegel-Nord geht in Betrieb. Air France will alle Flüge nach Tegel verlagern.

(Quelle: Przychowski, Luftverkehr in Berlin, Brandenburgisches Verlagshaus, 1996)

Mit der ersten Landung einer aus Düsseldorf kommenden „Constellation“ der Air France wird der neue Flughafen Tegel seiner Bestimmung übergeben. Er bietet nach einer Bauzeit von weniger als zwei Monaten – Beginn: 9. November 1959 – neben dem Abfertigungsschalter der Air France noch Diensteinrichtungen für Post, Zoll und Polizei, zwei Restaurants und einen Transitraum für Passagiere im direkten Paris-Verkehr, die so die bisherige Zollkontrolle in Frankfurt am Main sparen.

Vorerst bestehen ab Tegel nur vier Verbindungen der Air France nach Frankfurt am Main, Düsseldorf, München und Paris mit Zwischenlandung in Frankfurt.

Als erste Gesellschaft im Berlin-Verkehr führt die Air France, die vor fast genau zehn Jahren ihren Liniendienst von und nach der Stadt aufnahm, auf sämtlichen Strecken einen Erster-Klasse-Dienst ein, für den in jeder Tages- bzw. Nachtmaschine zehn Plätze reserviert sind.

Die BVG richtet zwischen dem Bahnhof Zoo und dem Flughafen Tegel eine Sonderbus-Linie ein.

(Quelle: Berlin-Chronik, Online-Version, hrsg. vom Landesarchiv Berlin. – URL: http://www.berlin-chronik.de (Stand: 22.05.2021))

1959-11-12 Luftfahrt: Ausbau des Flughafens Tegel

Verkehrssenator Theuner begründet vor der Presse den absolut notwendigen Ausbau des Flughafens Tegel damit, daß Tempelhof die steigenden Passagierzahlen – für 1960 rechnet man mit 1,4 Mill., 1965 mit 2,9 Mill. und 1970 mit 4 Mill. – nicht mehr bewältigen könne; gegenwärtig würden dort 390 Fluggäste in einer Stunde abgefertigt, die Kapazität reiche jedoch höchstens für 600. In Tegel könnten zwei Gebäude provisorisch für die Abfertigung der Passagiere vom 1. Januar 1960 an für rund 1 Mill. DM ausgebaut werden. Der Senator tritt dafür ein, daß im Berlin-Verkehr nicht nur die Air France, sondern auch die beiden anderen westlichen Fluggesellschaften Düsenmaschinen einsetzen. Er habe deshalb bereits mit der PAA über die Verwendung der vierstrahligen Boeing 707 verhandelt. Während aber die Caravelle mit einer Startbahn von 2400 Metern auskomme, müßte für größere Maschinen in Tegel noch eine 3000-Meter-Bahn gebaut werden, für die man 16 Mill. DM veranschlage. Die Gesamtsumme, die man für den vollkommenen Ausbau Tegels unter dem Aspekt Berlins als „Luftkreuz Europas“ benötige, belaufe sich hingegen auf 87 Mill. DM. Optimismus zeigt Theuner im Hinblick darauf, daß zwischen den Westalliierten und der Sowjetunion noch ein Einvernehmen über größere Flughöhen als bis zu 3000 Metern in den Luftkorridoren erzielt werden kann.

(Quelle: Berlin-Chronik, Online-Version, hrsg. vom Landesarchiv Berlin. – URL: http://www.berlin-chronik.de (Stand: 22.05.2021))

1959-02-27 Luftfahrt: Die im September 1958 gegründete zweite DDR-Luftverkehrsgesellschaft „Interflug“ beginnt mit dem Flug einer IL 28 vom Ost-Berliner Flughafen Schönefeld nach Kopenhagen ihren Flugdienst

Die im September 1958 gegründete zweite DDR-Luftverkehrsgesellschaft „Interflug“ beginnt mit dem Flug einer IL 28 vom Ost-Berliner Flughafen Schönefeld nach Kopenhagen ihren Flugdienst. Dabei erklärt Direktor Heiland in einer kurzen Ansprache, daß die „Interflug“ in guter Zusammenarbeit mit der Lufthansa (Ost) die vielfältigen Aufgaben des Passagier- und Frachtdienstes lösen und das Ansehen der DDR in der Welt stärken werde.

(Quelle: Berlin-Chronik, Online-Version, hrsg. vom Landesarchiv Berlin. – URL: http://www.berlin-chronik.de (Stand: 22.05.2021))