1960-02-24 Luftfahrt: erste planmäßige Düsenmaschine der Air France vom Typ Caravelle

Nach einer Reihe seit dem 8. Februar durchgeführten Probeflüge landet auf dem Flughafen Tegel aus Paris kommend, mit Zwischenlandung in Frankfurt am Main, die erste planmäßige Düsenmaschine der Air France vom Typ Caravelle, die 20 Passagieren in der ersten und 55 Passagieren in der Touristen-Klasse Platz bietet. Ihre Flugzeit beträgt nur 140 Minuten, davon 55 für Frankfurt-Berlin.

Nach Darstellung der „Frankfurter Allgemeinen“ hat die Air France dabei die Bedingung östlicher Stellen akzeptiert, daß auch ihre Caravelle-Maschinen, die normalerweise auf eine Reise-Flughöhe von 7- bis. 8 000 Meter steigen, in den Berliner Luftkorridoren nicht höher als 3 000 Meter fliegen.

(Quelle: Berlin-Chronik, Online-Version, hrsg. vom Landesarchiv Berlin. – URL: http://www.berlin-chronik.de (Stand: 22.05.2021))

1960-01-02 Luftfahrt: ziviler Flughafen Tegel-Nord geht in Betrieb

Luftfahrt: ziviler Flughafen Tegel-Nord geht in Betrieb. Air France will alle Flüge nach Tegel verlagern.

(Quelle: Przychowski, Luftverkehr in Berlin, Brandenburgisches Verlagshaus, 1996)

Mit der ersten Landung einer aus Düsseldorf kommenden „Constellation“ der Air France wird der neue Flughafen Tegel seiner Bestimmung übergeben. Er bietet nach einer Bauzeit von weniger als zwei Monaten – Beginn: 9. November 1959 – neben dem Abfertigungsschalter der Air France noch Diensteinrichtungen für Post, Zoll und Polizei, zwei Restaurants und einen Transitraum für Passagiere im direkten Paris-Verkehr, die so die bisherige Zollkontrolle in Frankfurt am Main sparen.

Vorerst bestehen ab Tegel nur vier Verbindungen der Air France nach Frankfurt am Main, Düsseldorf, München und Paris mit Zwischenlandung in Frankfurt.

Als erste Gesellschaft im Berlin-Verkehr führt die Air France, die vor fast genau zehn Jahren ihren Liniendienst von und nach der Stadt aufnahm, auf sämtlichen Strecken einen Erster-Klasse-Dienst ein, für den in jeder Tages- bzw. Nachtmaschine zehn Plätze reserviert sind.

Die BVG richtet zwischen dem Bahnhof Zoo und dem Flughafen Tegel eine Sonderbus-Linie ein.

(Quelle: Berlin-Chronik, Online-Version, hrsg. vom Landesarchiv Berlin. – URL: http://www.berlin-chronik.de (Stand: 22.05.2021))

1959-11-12 Luftfahrt: Ausbau des Flughafens Tegel

Verkehrssenator Theuner begründet vor der Presse den absolut notwendigen Ausbau des Flughafens Tegel damit, daß Tempelhof die steigenden Passagierzahlen – für 1960 rechnet man mit 1,4 Mill., 1965 mit 2,9 Mill. und 1970 mit 4 Mill. – nicht mehr bewältigen könne; gegenwärtig würden dort 390 Fluggäste in einer Stunde abgefertigt, die Kapazität reiche jedoch höchstens für 600. In Tegel könnten zwei Gebäude provisorisch für die Abfertigung der Passagiere vom 1. Januar 1960 an für rund 1 Mill. DM ausgebaut werden. Der Senator tritt dafür ein, daß im Berlin-Verkehr nicht nur die Air France, sondern auch die beiden anderen westlichen Fluggesellschaften Düsenmaschinen einsetzen. Er habe deshalb bereits mit der PAA über die Verwendung der vierstrahligen Boeing 707 verhandelt. Während aber die Caravelle mit einer Startbahn von 2400 Metern auskomme, müßte für größere Maschinen in Tegel noch eine 3000-Meter-Bahn gebaut werden, für die man 16 Mill. DM veranschlage. Die Gesamtsumme, die man für den vollkommenen Ausbau Tegels unter dem Aspekt Berlins als „Luftkreuz Europas“ benötige, belaufe sich hingegen auf 87 Mill. DM. Optimismus zeigt Theuner im Hinblick darauf, daß zwischen den Westalliierten und der Sowjetunion noch ein Einvernehmen über größere Flughöhen als bis zu 3000 Metern in den Luftkorridoren erzielt werden kann.

(Quelle: Berlin-Chronik, Online-Version, hrsg. vom Landesarchiv Berlin. – URL: http://www.berlin-chronik.de (Stand: 22.05.2021))

1959-02-27 Luftfahrt: Die im September 1958 gegründete zweite DDR-Luftverkehrsgesellschaft „Interflug“ beginnt mit dem Flug einer IL 28 vom Ost-Berliner Flughafen Schönefeld nach Kopenhagen ihren Flugdienst

Die im September 1958 gegründete zweite DDR-Luftverkehrsgesellschaft „Interflug“ beginnt mit dem Flug einer IL 28 vom Ost-Berliner Flughafen Schönefeld nach Kopenhagen ihren Flugdienst. Dabei erklärt Direktor Heiland in einer kurzen Ansprache, daß die „Interflug“ in guter Zusammenarbeit mit der Lufthansa (Ost) die vielfältigen Aufgaben des Passagier- und Frachtdienstes lösen und das Ansehen der DDR in der Welt stärken werde.

(Quelle: Berlin-Chronik, Online-Version, hrsg. vom Landesarchiv Berlin. – URL: http://www.berlin-chronik.de (Stand: 22.05.2021))

1959-02-02 Luftfahrt: Verkehrssenator Theuner tauft auf dem Flughafen Tempelhof eine Reise-Unternehmen „Berliner Flugring“ gecharterte Maschine vom Typ DC 6 auf den Namen „Berliner Bär“.

Luftfahrt: Verkehrssenator Theuner tauft auf dem Flughafen Tempelhof eine von dem am 1. Dezember 1958 gegründeten Reise-Unternehmen „Berliner Flugring“ – Gründungsmitglieder und Gesellschafter sind: Berolina, Hansa Reise und Verkehr GmbH, P. Kühn, Mars und Overseas Aviation – gecharterte Maschine vom Typ DC 6 auf den Namen „Berliner Bär“.

(Quelle: Berlin-Chronik, Online-Version, hrsg. vom Landesarchiv Berlin. – URL: http://www.berlin-chronik.de (Stand: 24.05.2021))

1958-06-10 Luftfahrt: Bericht von Verkehrssenator Theuner über „Auswirkungen auf die Luftverkehrsentwicklung Berlin durch die Einführung von neuen Flugzeugmustern

Nach einem Bericht von Verkehrssenator Theuner über „Auswirkungen auf die Luftverkehrsentwicklung Berlin durch die Einführung von neuen Flugzeugmustern, ausgerüstet mit Strahltriebwerken oder Propeller-Turbinen, beginnend mit dem Jahre 1959“ stellt der Senat fest, daß

der Luftverkehr durch die bevorstehende Einführung der Düsenflugzeuge eine sprunghafte Entwicklung durchmachen wird, deren Ausmaße kaum zu übersehen sind;

Berlin, früher mit Recht als „Luftkreuz Europas“ bezeichnet, seine alte Stellung nicht wieder erlangen kann, wenn es von dieser Entwicklung ausgeschlossen bleibt;

über die Leistungsfähigkeit und Ausbaumöglichkeiten der in Berlin (West) gelegenen Flughäfen Tempelhof, Tegel, Gatow durch Sachverständigen-Gutachten Unterlagen gesammelt werden sollen;

es wünschenswert wäre, wenn die mit der politischen Lage Berlins verbundenen Einschränkungen durch die Vorbehaltsrechte der vier alliierten Mächte auf dem Gebiet der Luftfahrt aufgehoben oder abgeändert werden könnten, um deutschen und ausländischen Maschinen ein Anfliegen Berlins zu ermöglichen;

die Alliierte Kommandantur davon unterrichtet wurde, daß die im Ausbauplan für den Flughafen Schönefeld in der DDR vorgesehenen Start- und Landebahnen in Richtung Nord-Ost/Süd-West und Nord-West/Süd-Ost verlaufen sollen, was wegen einer Überschneidung der Schlechtwetter-Anflugsektoren von Tempelhof und Schönefeld eine Herabsetzung der Flugsicherheitskapazität beider Flughäfen (Entfernung zwischen beiden 14 km) bedingt.

(Quelle: Berlin-Chronik, Online-Version, hrsg. vom Landesarchiv Berlin. – URL: http://www.berlin-chronik.de (Stand: 22.05.2021))

1958-05-19 Luftfahrt: die französische Militärregierung den jetzt mit modernen Landehilfseinrichtungen versehenen Flughafen Tegel als Ausweichmöglichkeit für Maschinen der drei Berlin anfliegenden Gesellschaften freigegeben hat

Nachdem die französische Militärregierung den jetzt mit modernen Landehilfseinrichtungen versehenen Flughafen Tegel als Ausweichmöglichkeit für Maschinen der drei Berlin anfliegenden Gesellschaften freigegeben hat, beginnt die PAA als erste Gesellschaft mit Probestarts und -landungen, um ihre Piloten mit den Gegebenheiten in Tegel vertraut zu machen.

(Quelle: Berlin-Chronik, Online-Version, hrsg. vom Landesarchiv Berlin. – URL: http://www.berlin-chronik.de (Stand: 22.05.2021))