Zwei sowjetische Düsenjäger greifen am Vormittag über Dessau, innerhalb des südlichen Luftkorridors, ein von Frankfurt/Main nach Berlin fliegendes Passagierflugzeug der „Air France“ dreimal an und beschießen es mit ihren Bordwaffen. Dabei wird die Maschine von 89 Geschossen getroffen. Zwei Insassen werden schwer, drei leicht verletzt. Der Pilot kann das Flugzeug nach dem dritten Anflug der sowjetischen Düsenjäger in eine Wolkendecke steuern und auf dem Berliner Flughafen Tempelhof landen. Unmittelbar nach dem Zwischenfall wird von der Alliierten Hohen Kommission der gesamte Flugverkehr zwischen Westdeutschland und Berlin bis zum Nachmittag gesperrt.
Die Alliierte Hohe Kommission erhebt wegen dieses Zwischenfalls Protest bei der Viermächte-Flugsicherheitszentrale. Auch die drei Stadtkommandanten protestieren in einem Schreiben an den Vorsitzenden der SKK, Armeegeneral Tschuikow, gegen diesen „unentschuldbaren Angriff“ sowjetischer Jäger.
(Quelle: Berlin-Chronik, Online-Version, hrsg. vom Landesarchiv Berlin. – URL: http://www.berlin-chronik.de (Stand: 22.05.2021))