Verkauf von 50 Wagen des Typs D an die BVB (nach technischen Anpassungen dort Typ DI); Überführung der ersten dieser Wagen von West- nach Ost Berlin in der Nacht zum 24. März.
(Quelle: Berliner U-Bahn-Chronik; Kramer, Lemke, Meyer-Kronthaler, Poppel und weitere; Verlag Gesellschaft für Verkehrspolitik und Eisenbahnwesen e.V. (GVE), Berlin, 2007)
Über den noch bestehenden Verbindungstunnel zwischen der Linie 8 und der Kehranlage um U-Bahnhof Alexanderplatz rollen in der Nacht die ersten vier von insgesamt 50 an die Ost-Berliner Verkehrsbetriebe (BVB) „verkauften“ U-Bahnwagen. Alle diese Fahrzeuge werden zuvor in der Haupt- und Betriebswerkstatt Seestraße der BVG für ihren Einsatz im anderen Teil der Stadt umgebaut -u.a. durch Herausnahme der modernen magnetischen Fahrsperre und Wiedereinbau der „drüben“ noch üblichen mechanischen, teilweise Änderung der elektrischen Ausrüstung und in den Farben der Ost-BVB „Weiß-Gelb“ neu lackiert. Wie BVG-Direktor Harro Sachße bereits am 23. Januar bestätigte, stammt diese Idee aus Ost-Berlin, wo man seit längerem an der Verlängerung der alten Linie E um 10,5 Kilometer vom Alexanderplatz über die derzeitige Endstation Tierpark hinaus bis nach Hönow im Kreis Strausberg arbeitet. Was fehlt, sind jedoch Fahrzeuge. Bislang behalf man sich mit dem Umbau alter S-Bahnwagen, doch geht hierbei der „Vorrat“ zu Ende. Ost-Berlin bezahlt die Wagen nicht bar, sondern verrechnet sie mit Leistungen, die es an den S-Bahnanlagen der BVG und an den von ihr befahrenen Tunnelstrecken im anderen Teil der Stadt erbringt.
(Quelle: Berlin-Chronik, Online-Version, hrsg. vom Landesarchiv Berlin. – URL: http://www.berlin-chronik.de (Stand: 24.05.2021))
Es sind jetzt einige Gegenleistungen für den Verkauf von 50 Wagen aus der Großprofil-Serie D57 an Ost-Berlin bekannt geworden. So sollen die beiden U-Bahn-Nordsüdstrecken (Linien U6, U8) mit Funk und magnetischen Fahrsperren ausgerüstet werden; damit kann dann dort künftig der Zugbegleiter der BVG entfallen, außerdem wird die mechanische Fahrsperre bei den Wagen vom Typ D (2000) 2431) ausgebaut werden können. Bei Fahrten zur Hauptwerkstatt Seestraße können dann diese Strecken auch die Wagen des Typs F benutzen, was bislang nicht möglich war, da diese Fahrzeuge ausschließlich die magnetische Fahr sperre der BVG besitzen. Mit diesen Möglichkeiten wird die BVG erhebliche Betriebskosten sparen.
(Quelle: BVB 07/1988)