Mit Beginn des Jahresfahrplanes am 23. Mai 1993 wurde Berlin in das ICE-Netz der Deutschen Bahnen einbezogen. Damit begann für Berlin ein neues Eisenbahnzeitalter. Zunächst gibt es täglich 7 Zugpaare in Richtung Frankfurt/M – München sowie eine Tagesrandverbindung nach Hannover.
Eigentlich sollte. der Hochgeschwindigkeitszug der DB erst bei der für 1997 geplanten Inbetriebnahme der Neubaustrecke Berlin – Hannover regelmäßig hier zum Einsatz kommen. Nach der Öffnung der Berliner Mauer sowie der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde 1990 vor allem aus Prestigegründen beschlossen, daß bereits ab 1993 der ICE von Braunschweig aus über Helmstedt, Magdeburg, Güterglück, Belzig und Michendorf nach Berlin-Zoologischer Garten verkehren soll. Dazu mußten in den vergangenen drei Jahren die Gleisanlagen im Bereich der DR von Grund auf erneuert werden, teilweise wurde wieder ein zweites Streckengleis verlegt. Mehrere Abschnitte wurden elektrifiziert. Über die Arbeiten zwischen Bergholz und Berlin Zoologischer Garten wird in einem der nächsten Hefte der BERLINER VERKEHRSBLÄTTER noch ausführlich berichtet werden.
Im Frühjahr 1993 wurde festgestellt, daß die Arbeiten zur Elektrifizierung im Stadtgebiet von Berlin und vor allem die notwendigen Abnahmeprüfungen im neu errichteten elektronischen Stellwerk Berlin-Wannsee nicht mehr termingerecht abgeschlossen werden könnten. Überlegungen, den ICE vorübergehend ab Michendorf mit einer Diesellok nach Berlin Zoologischer Garten und zurück zu schleppen, sind aus technische Gründen nicht weiter verfolgt worden. Auch die geplante Teilinbetriebnahme des neuen Stellwerks Wannsee konnte nicht verwirklicht werden. …
(Quelle: BVB 7/93)