1998-03-31 S-Bahn: Vorstellung des Wiebe-Zuges zur Gleisreinigung

Am 31.3.1998 wurde auf dem Bf. Wartenberg der im Auftrag des Gleisbauunternehmens Wiebe in der Hauptwerkstatt Schöneweide konstruierte S-Bahn-Staubsaugerzug (Universal-Reinigungsmaschine URG) der Presse vorgestellt. Gegenüber dem Titelbild August 1997 der BERLINER VERKEHRSBLÄTTER hat sich das Aussehen noch geringfügig verändert. Da dieser Schienenstaubsauger in den nächtlichen Betriebspausen vorrangig die Bahnsteiggleise reinigen soll, wurde rechts und links an den Stirnseiten jeweils eine „Lanze“ montiert, durch die Druckluft zum Aufwirbeln des Abfalls zwischen Bahnsteigkante und Gleis gedrückt wird. Die Bedienung der Lanze erfolgt manuell durch eine auf der Bahnsteigkante nebenherlaufende Arbeitskraft. Die im zweiten Wagen befindliche Saugvorrichtung nimmt bei einer Arbeitsgeschwindigkeit von 0,7 bis 3,0 km/h den Schmutz auf; das Ladevolumen beträgt 6 m³. Entsorgt wird der aufgesaugte Abfall in Grunewald, in Zehlendorf oder in der Hw Schöneweide, beheimatet ist der Zug in der Betriebswerkstatt Wannsee. Neben dem Triebfahrzeugführer werden zwei Arbeitskräfte für den Einsatz des Zuges benötigt. Der Triebwagen (Wagen 1) ist aus dem Tw 476 375, der Arbeitswagen (Wagen 2) aus dem Tw 475 089 entstanden, beide Wagenenden entsprechen jedoch im Aussehen den Fahrzeugen der BR 476 (s.a. BVB 8/97, S. 167).

(Quelle: BVB 05/98)

BUNDESWEIT EINMALIG:

„SCHIENENSTAUBSAUGER“ SORGT FÜR SAUBERE BAHNGLEISE

Frühjahrsputz „Saubere Berliner Bahnen“ hat begonnen

(Berlin, 31.3.98) Die  S-Bahn Berlin GmbH setzt in der Bundeshauptstadt beim Frühjahrsputz „Saubere Berliner Bahnen“ erstmalig den neuen, modernen Schienenstaubsauger zur Säuberung von Gleisanlagen ein.

Das bundesweit erste Fahrzeug dieser Art säubert das Schotterbett vollautomatisch von Verunreinigungen wie Zigarettenresten, Laub, Bremssand und Getränkedosen. Mit der Kraft von 260 Kilowatt – das entspricht der Leistung von 200 Haushaltsstaubsaugern – wird der Unrat aufgewirbelt und in den Schmutzbehälter gesaugt. Nach Trennung der größeren Teile vom Staub und aufwendiger Filterung wird die Luft mit einem Reinheitsgrad von 99,998% wieder ausgeblasen. Der neue Schienenstaubsauger ist damit besonders umweltfreundlich und bildet einen weiteren Bestandteil der umfangreichen Umweltaktivitäten des Unternehmens im Rahmen des EU-Öko-Audits.

„Wir können nunmehr auch Reinigungsarbeiten im Gleis durchführen, die vorher vom personellen Aufwand nicht machbar waren“, erklärte Gerd Jacob, Fachbereichsleiter Infrastrukturmanagement bei der S-Bahn Berlin GmbH.

Im Auftrag des Gleisbauunternehmens Wiebe wurde der Schienenstaubsauger in der Hauptwerkstatt Schöneweide konstruiert. In 1 ½ Jahren entstand aus einem in den dreißiger Jahren gebauter Zug der Baureihe 476 ein hochmodernes Reinigungsgerät, dessen Innenleben aus komplett neu entwickelter Technik besteht. Die Firma Wiebe ist Eigentümer des Fahrzeuges und setzt dieses im Auftrag der S-Bahn Berlin GmbH ein.

In den Betriebspausen können bei einer Arbeitsgeschwindigkeit von 0,7 bis 3 km/h sechs bis acht Bahnsteiggleise gereinigt werden. Dafür sind neben dem Triebfahrzeugführer zwei Bediener erforderlich. Auschwenk-bare Saugdüsen sorgen dafür, daß der gesamte Bahnkörper erfaßt wird.

„Für die Sauberhaltung unserer Gleisanlagen stellt das neue Reinigungs-fahrzeug eine innovative Lösung und zugleich eine große Entlastung dar. Wir können uns jetzt verstärkt jenen Bahnbereichsanlagen widmen, die durch illegale Müllablagerungen stark verunreinigt werden“, so

Christian Rinck, Leiter Durchführung der Niederlassung Netz-Ost, der Deutschen Bahn AG.

30 Arbeitskräfte der DB AG sorgen täglich zusätzlich zum Schienenstaubsauger dafür, daß die seit Jahren zunehmende illegale Entsorgung von Hausmüll aller Art, Elektroschott, Bauschutt etc. auf Verkehrsflächen, Bahnsteigen, Bahndämmen, Böschungen und Brücken beräumt und gereinigt werden. Schwerpunkte bilden dabei die S-Bahn-Strecken und Bahnhöfe von Springpfuhl nach Ahrensfelde und Wartenberg, der Abschnitt Yorckstraße – Schöneberg und der Südring zwischen Papestraße und Heidelberger Platz.

Mit dem traditionellen Frühjahrsputz „Saubere Berliner Bahn“ sorgen die DB AG und S-Bahn Berlin GmbH auch in diesem Jahr wieder dafür, daß das Erscheinungsbild der Stadt verbessert wird. Die Abfälle werden eingesammelt und umweltgerecht entsorgt. Bislang wurden in diesem Jahr 37 Kühlschränke bzw. Waschmaschinen, 47 Altreifen, 31 Einkaufswagen, 67 Ölkanister (teilweise gefüllt), 4,2 Tonnen Elektroschrott und

129 m³ Müll aller Art abgefahren.

DB AG und S-Bahn Berlin GmbH appellieren erneut an die Berliner, im gemeinsamen Interesse „Saubere Stadt Berlin“, die Bahnanlagen nicht als Müllplatz zu benutzen (Telefonische Sperrmüllannahme der Berliner Stadtreinigungsbetriebe: 0 30/89 71 55 55).

S-Bahn Berlin GmbH und Deutsche Bahn AG werden in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesgrenzschutz verstärkt Bahnstrecken überwachen und alle straf- und zivilrechtliche Möglichkeiten ausschöpfen, um Verursacher illegaler Müllentsorgung zu ermitteln, zur Beräumung ihres Mülls auffordern bzw. entsprechende Kosten in Rechnung zu stellen.

Die illegale Müllentsorgung kann gemäß den Vorschriften des Paragraphen 28 Allgemeines Eisenbahn Gesetz in Verbindung mit Paragraphen 64 b Eisenbahnbau- und -betriebsentsorgung mit einem Bußgeld bis zu 10.000 DM geahndet werden. Hinzu kommen die zivilrechtlichen Forderungen für die Beseitigung und ordnungsgemäße Entsorgung des Abfalls.

Bundesweit belaufen sich die Investitionen der DB AG für die Beseitigung von Müll und Reinigung von Bahngelände jährlich auf über 500 Millionen DM.

Ingo Priegnitz                                         Dr. Marlene Schwarz

Sprecher S-Bahn Berlin GmbH           Sprecherin Berlin/Brandenburg

Tel. 0 30/2 97-4 39 06                           Tel: 030/2 97 6 11 38

Internet:                                                    E-Mail:

http://www.s-bahn-berlin.de                 Medienbetreuung@bku.db.de

                                                                  Internet: http://www.bahn.de

(Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Bahn)