S-Bahn: Panorama S-Bahn in Betrieb
(Quelle: BVB 09/99)
Nach der Wende war das Interesse sehr groß, den jeweils an deren Stadtteil kennenzulernen. Besonders eignen sich hierfür Fahrzeuge, die einen guten Ausblick gestatten. Die BVG er kannte die Marktlücke und baute nicht mehr benötigte Doppeldecker zu oben offenen Bussen um, die sich für Stadtrundfahrten besonders eignen. Auch die S-Bahn Berlin GmbH wollte sich diesem Trend anschließen. Dr. Axel Nawrocki, Vorstandsmitglied der Deutschen Bahn AG, hatte in seiner früheren Funktion als Geschäftsführer der S-Bahn den Gedanken, eine Kabrio-S-Bahn zu schaffen. Dabei sollten bei gebrauchten S-Bahn Wagen oberhalb der Fensterunterkante die Wagenkastenteile entfernt werden, um den so entstandenen offenen Wagen je nach Wetterlage mit einem Faltdach – wie ein Kabriolett – abzudecken. Aber nicht nur aus Sicherheitsgründen, sondern auch aus konstruktiven Gründen wurde die Idee fallengelassen. Statt dessen wurde daraus – analog zum früheren Gläsernen Triebwagen der BR 491 im süddeutschen Raum – der Gedanke zum Bau einer gläsernen S-Bahn, der Panorama-S-Bahn.
Der neue Zug sollte aus viel Glas bestehen, äußerst bequem und komfortabel eingerichtet werden und auf dem gesamten Netz eingesetzt werden können. Bei dem klimatisierten Zug sollte eine Bewirtschaftung möglich und eine Toilette vorhanden sein.
In nur zweijähriger Bauzeit hat die Hauptwerkstatt Schöneweide aus drei Wagen der BR 477 das „Glanzstück“ geschaffen.
Eine Besonderheit des Zuges ist die Zusammenstellung als Einheit aus drei Wagen, die es bei der Berliner S-Bahn sonst nicht gibt. Die technischen Daten: Länge 54 Meter, Eigengewicht 123 Tonnen, Fahrspannung 800 Volt Gleichspannung. Höchstgeschwindigkeit 80 km/h, 65 Sitzplätze. …
(Quelle: BVB 10/99)