1998-09-01 Eisenbahn: INFRASTRUKTUR DER HEIDEKRAUTBAHN AB 1. SEPTEMBER 1998 WIEDER IN VERANTWORTUNG DER NIEDERBARNIMER EISENBAHN AG (NEB) Züge der Deutschen Bahn AG verkehren weiterhin auf Gleisen der Heidekrautbahn

Die Deutsche Bahn AG übergibt heute die Infrastrukturanlagen im Abschnitt Schönwalde – Liebenwalde, Basdorf – Groß Schönebeck – sogenannte „Heidekrautbahn“ – sowie die Industriebahn Tegel-Friedrichsfelde wieder an die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB). Die NEB übernimmt damit die Anlagen wieder in ihre volle Zuständigkeit und Verantwortung, das betrifft den Betrieb der Signal- und Sicherungstechnik an der Strecke sowie für die Instandhaltung und Modernisierung der Gleise, Bahnsteige und Bahnhöfe.

Diese Infrastruktureinrichtungen hatte mit Vertrag vom 28./29.6.1950 die Deutsche Reichsbahn in ihre treuhänderische Verwaltung übernommen. Dieser Vertrag sah zugleich eine Klausel zur Beendigung dieses Treuhandverhältnisses „nach der Wiederherstellung der Einheit Berlins“ vor. Der Abschnitt Schönwalde – Berlin-Wilhelmsruh wurde bereits 1997 von der DB AG an die NEB übergeben.

Im Reisezugverkehr ergibt sich keine Änderung: Die Züge des Regionalverkehrs der Deutschen Bahn AG werden wie bisher auf diesen Strecken als RB 27 von Berlin-Karow, wo Anschluß zur Berliner S-Bahn, Linie 4, besteht, über Basdorf nach Groß Schönebeck sowie nach Wensickendorf fahren.

Die Deutsche Bahn AG bezahlt für die Nutzung der Gleise auf diesen Strecken Trassenpreise und Stationsgebühren an die Niederbarnimer Eisenbahn.

Bisher waren Investitionen an der Heidekrautbahn nicht möglich, weil die Eigentumsverhältnisse nicht geregelt waren; dieses Investitionshemmnis ist durch die Rückübertragung nunmehr beseitigt.

In den kommenden Jahren wird die Deutsche Bahn AG den heutigen Fahrzeugpark erneuern. Dazu wurde bereits eine neue Baureihe für den Regionalverkehr in Berlin und Brandenburg in Auftrag gegeben. Voraussichtlich Anfang des Jahres 2000 werden diese neuen Triebwagen auch auf der Linie RB 27 eingesetzt.

Schließlich wird auch die Einbindung der RB 27 in das Schienennetz der Hauptstadtregion verbessert werden: Beim bevorstehenden Umbau der Bahnanlagen im Bereich Karow wird die Möglichkeit der Weiterführung der Linie nach Berlin-Hohenschönhausen und Berlin-Lichtenberg vorgesehen; die bewährte Umsteigeverbindung zur S-Bahn, Linie 4, im Bahnhof Karow bleibt dabei erhalten.

Mittelfristig wird damit in enger Kooperation der Deutschen Bahn AG mit dem Infrastrukturbetreiber Niederbarnimer Eisenbahn die Linie RB 27, die traditionelle „Heidekrautbahn“, zu einem wichtigen Teil des Schienenpersonennahverkehrs entwickelt und ausgebaut. Die Bürger in den Anliegerkommunen des Barnim, aber auch die Berliner werden in Zukunft eine moderne Heidekrautbahn vorfinden.

Dr. Marlene Schwarz

Sprecherin Berlin/Brandenburg

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(Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Bahn)