1998-05 Magnetbahn: Gründung „Transrapid International“ (TRI)

Die Firmen Adtranz, Siemens und Thyssen haben Anfang Mai 1998 die „Transrapid International“ (TRI) gegründet, die für die Bereitstellung und Vermarktung der Magnetschwebebahn verantwortlich ist. Die TRI hat ihren Sitz in Berlin. Nach Angaben von Bundesverkehrsminister Wissmann ist der Baubeginn für die 10 Milliarden DM teure Strecke Berlin – Hamburg noch in diesem Sommer.

(Quelle: BVB 06/98)

1998-03-31 S-Bahn: Vorstellung des Wiebe-Zuges zur Gleisreinigung

Am 31.3.1998 wurde auf dem Bf. Wartenberg der im Auftrag des Gleisbauunternehmens Wiebe in der Hauptwerkstatt Schöneweide konstruierte S-Bahn-Staubsaugerzug (Universal-Reinigungsmaschine URG) der Presse vorgestellt. Gegenüber dem Titelbild August 1997 der BERLINER VERKEHRSBLÄTTER hat sich das Aussehen noch geringfügig verändert. Da dieser Schienenstaubsauger in den nächtlichen Betriebspausen vorrangig die Bahnsteiggleise reinigen soll, wurde rechts und links an den Stirnseiten jeweils eine „Lanze“ montiert, durch die Druckluft zum Aufwirbeln des Abfalls zwischen Bahnsteigkante und Gleis gedrückt wird. Die Bedienung der Lanze erfolgt manuell durch eine auf der Bahnsteigkante nebenherlaufende Arbeitskraft. Die im zweiten Wagen befindliche Saugvorrichtung nimmt bei einer Arbeitsgeschwindigkeit von 0,7 bis 3,0 km/h den Schmutz auf; das Ladevolumen beträgt 6 m³. Entsorgt wird der aufgesaugte Abfall in Grunewald, in Zehlendorf oder in der Hw Schöneweide, beheimatet ist der Zug in der Betriebswerkstatt Wannsee. Neben dem Triebfahrzeugführer werden zwei Arbeitskräfte für den Einsatz des Zuges benötigt. Der Triebwagen (Wagen 1) ist aus dem Tw 476 375, der Arbeitswagen (Wagen 2) aus dem Tw 475 089 entstanden, beide Wagenenden entsprechen jedoch im Aussehen den Fahrzeugen der BR 476 (s.a. BVB 8/97, S. 167).

(Quelle: BVB 05/98)

BUNDESWEIT EINMALIG:

„SCHIENENSTAUBSAUGER“ SORGT FÜR SAUBERE BAHNGLEISE

Frühjahrsputz „Saubere Berliner Bahnen“ hat begonnen

(Berlin, 31.3.98) Die  S-Bahn Berlin GmbH setzt in der Bundeshauptstadt beim Frühjahrsputz „Saubere Berliner Bahnen“ erstmalig den neuen, modernen Schienenstaubsauger zur Säuberung von Gleisanlagen ein.

Das bundesweit erste Fahrzeug dieser Art säubert das Schotterbett vollautomatisch von Verunreinigungen wie Zigarettenresten, Laub, Bremssand und Getränkedosen. Mit der Kraft von 260 Kilowatt – das entspricht der Leistung von 200 Haushaltsstaubsaugern – wird der Unrat aufgewirbelt und in den Schmutzbehälter gesaugt. Nach Trennung der größeren Teile vom Staub und aufwendiger Filterung wird die Luft mit einem Reinheitsgrad von 99,998% wieder ausgeblasen. Der neue Schienenstaubsauger ist damit besonders umweltfreundlich und bildet einen weiteren Bestandteil der umfangreichen Umweltaktivitäten des Unternehmens im Rahmen des EU-Öko-Audits.

„Wir können nunmehr auch Reinigungsarbeiten im Gleis durchführen, die vorher vom personellen Aufwand nicht machbar waren“, erklärte Gerd Jacob, Fachbereichsleiter Infrastrukturmanagement bei der S-Bahn Berlin GmbH.

Im Auftrag des Gleisbauunternehmens Wiebe wurde der Schienenstaubsauger in der Hauptwerkstatt Schöneweide konstruiert. In 1 ½ Jahren entstand aus einem in den dreißiger Jahren gebauter Zug der Baureihe 476 ein hochmodernes Reinigungsgerät, dessen Innenleben aus komplett neu entwickelter Technik besteht. Die Firma Wiebe ist Eigentümer des Fahrzeuges und setzt dieses im Auftrag der S-Bahn Berlin GmbH ein.

In den Betriebspausen können bei einer Arbeitsgeschwindigkeit von 0,7 bis 3 km/h sechs bis acht Bahnsteiggleise gereinigt werden. Dafür sind neben dem Triebfahrzeugführer zwei Bediener erforderlich. Auschwenk-bare Saugdüsen sorgen dafür, daß der gesamte Bahnkörper erfaßt wird.

„Für die Sauberhaltung unserer Gleisanlagen stellt das neue Reinigungs-fahrzeug eine innovative Lösung und zugleich eine große Entlastung dar. Wir können uns jetzt verstärkt jenen Bahnbereichsanlagen widmen, die durch illegale Müllablagerungen stark verunreinigt werden“, so

Christian Rinck, Leiter Durchführung der Niederlassung Netz-Ost, der Deutschen Bahn AG.

30 Arbeitskräfte der DB AG sorgen täglich zusätzlich zum Schienenstaubsauger dafür, daß die seit Jahren zunehmende illegale Entsorgung von Hausmüll aller Art, Elektroschott, Bauschutt etc. auf Verkehrsflächen, Bahnsteigen, Bahndämmen, Böschungen und Brücken beräumt und gereinigt werden. Schwerpunkte bilden dabei die S-Bahn-Strecken und Bahnhöfe von Springpfuhl nach Ahrensfelde und Wartenberg, der Abschnitt Yorckstraße – Schöneberg und der Südring zwischen Papestraße und Heidelberger Platz.

Mit dem traditionellen Frühjahrsputz „Saubere Berliner Bahn“ sorgen die DB AG und S-Bahn Berlin GmbH auch in diesem Jahr wieder dafür, daß das Erscheinungsbild der Stadt verbessert wird. Die Abfälle werden eingesammelt und umweltgerecht entsorgt. Bislang wurden in diesem Jahr 37 Kühlschränke bzw. Waschmaschinen, 47 Altreifen, 31 Einkaufswagen, 67 Ölkanister (teilweise gefüllt), 4,2 Tonnen Elektroschrott und

129 m³ Müll aller Art abgefahren.

DB AG und S-Bahn Berlin GmbH appellieren erneut an die Berliner, im gemeinsamen Interesse „Saubere Stadt Berlin“, die Bahnanlagen nicht als Müllplatz zu benutzen (Telefonische Sperrmüllannahme der Berliner Stadtreinigungsbetriebe: 0 30/89 71 55 55).

S-Bahn Berlin GmbH und Deutsche Bahn AG werden in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesgrenzschutz verstärkt Bahnstrecken überwachen und alle straf- und zivilrechtliche Möglichkeiten ausschöpfen, um Verursacher illegaler Müllentsorgung zu ermitteln, zur Beräumung ihres Mülls auffordern bzw. entsprechende Kosten in Rechnung zu stellen.

Die illegale Müllentsorgung kann gemäß den Vorschriften des Paragraphen 28 Allgemeines Eisenbahn Gesetz in Verbindung mit Paragraphen 64 b Eisenbahnbau- und -betriebsentsorgung mit einem Bußgeld bis zu 10.000 DM geahndet werden. Hinzu kommen die zivilrechtlichen Forderungen für die Beseitigung und ordnungsgemäße Entsorgung des Abfalls.

Bundesweit belaufen sich die Investitionen der DB AG für die Beseitigung von Müll und Reinigung von Bahngelände jährlich auf über 500 Millionen DM.

Ingo Priegnitz                                         Dr. Marlene Schwarz

Sprecher S-Bahn Berlin GmbH           Sprecherin Berlin/Brandenburg

Tel. 0 30/2 97-4 39 06                           Tel: 030/2 97 6 11 38

Internet:                                                    E-Mail:

http://www.s-bahn-berlin.de                 Medienbetreuung@bku.db.de

                                                                  Internet: http://www.bahn.de

(Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Bahn)

1997-09-25 Bahnindustrie: NEUES FAHRSIMULATIONSZENTRUM FÜR LOKFÜHRER DER DB AG UND S-BAHN BERLIN GMBH IN BERLIN ERÖFFNET

Ein neues Fahrsimulationszentrum für die Ausbildung von Lokführern der DB AG und der S-Bahn Berlin GmbH wurde heute in Berlin-Schöneweide eröffnet. Den Vertrag zur gemeinsamen Nutzung dieser Einrichtung auf dem Gelände der Hauptwerkstatt Schöneweide der S-Bahn Berlin GmbH unterzeichneten anläßlich der Eröffnung Dr. Ing. Rudolf Göbertshahn, Vorsitzender der Geschäftsbereichsleitung Traktion der DB AG und Dr. Axel Nawrocki, Vorsitzender der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin GmbH. Das Simulationszentrum in Berlin ist nach Fulda (Inbetriebnahme 1996) der zweite Standort von insgesamt 11 vorgesehenen Zentren der DB AG für eine simulationsgestützte Lokführerausbildung. Die Inbetriebnahme des Zentrums erfolgt stufenweise. Zunächst wird die Ausbildung am Simulator der DB AG aufgenommen, noch in diesem Jahr wird die Ausbildung der Triebfahrzeugführer der S-Bahn Berlin GmbH folgen.

Während sich in Fulda die Ausbildung der Triebfahrzeugführer auf die ICE-Familie konzentriert, wird die DB AG hier in Berlin künftig Lokführer für die neuen Drehstromlokomotiven der Baureihe 101, 145 und 152 ausbilden. Am Simulator der S-Bahn Berlin GmbH werden Triebfahrzeugführer für die S-Bahn-Züge der neuen Baureihe 481 trainiert.

Mit den Simulatoren erhalten die Lokführer eine gezielte effiziente Schulung und Vorbereitung auf ihre künftigen Aufgaben. Jene Technik, die zur praxisnahen Ausbildung von Piloten bereits zum Einsatz kommt, wird nun auch von der DB AG genutzt. Im Fahrsimulator können die Lokführer nach dem Prinzip Lernen – Üben – Anwenden ihre theoretischen Kenntnisse, die sie im Rahmen von speziell entwickelten Computerprogrammen (CBT) erworben haben, realitätsnah umsetzen. Sie erleben nicht nur ein extrem realistisches Fahrgefühl, sondern können auch direkt in den Betriebsablauf eingreifen.

Erfahrene Ausbilder der DB AG überwachen die Simulation an einem Kontrolltisch mit verschiedenen Monitoren außerhalb der Simulatorkabine. Per Videokamera im „Cockpit“ können die Reaktionen des Lokführers und der Fahrtverlauf verfolgt werden.

Die DB AG hat insgesamt 12 Simulationssysteme an 11 Standorten mit einem Investitionsvolumen von rund 40 Mio. DM bestellt, das die Ausbildung von Lokführern auf ICE, ICT und neuen elektrischen Lokomotiven in Drehstromtechnik umfaßt.

Nach den bereits gelieferten Simulationssystemen für die Standorte Fulda, Berlin und Mainz folgen noch weitere Systeme für die Standorte Leipzig, Magdeburg, Hamburg, München, Stuttgart, Saarbrücken, Hagen und Nürnberg.

Den Simulator für Berlin hat die Firma Krauss-Maffei, München entwickelt und gebaut. Die CBT-Schulungsprogramme kommen von der Firma IAS Interaktive Ausbildungssysteme in Taunusstein.

Ein Folgeauftrag für Simulationssysteme zur Ausbildung von Lokführern auf Triebfahrzeugen des Nahverkehrs wird noch im Herbst dieses Jahres erteilt.

Dr. Marlene Schwarz

Sprecherin Berlin/Brandenburg

Tel.: 030/297 61138

(Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Bahn)

1997-09-10 Güterverkehr: Vorstellung des Cargo Sprinters

Am 10.9.1997 wurden auf dem Containerbahnhof Frankfurter Allee vier der sieben Cargo Sprinter, die von der Fa. Windhoff für den Güterverkehr der Deutschen Bahn AG (DB Cargo) gebaut wurden, der Presse vorgeführt. Erstmalig war ein solches Fahrzeug bereits im Oktober 1996 auf dem Güterbahnhof Wilmersdorf im Rahmen der InnoTrans ausgestellt. Der Cargo Sprinter der Fa. Windhoff besteht aus zwei vierachsigen Triebköpfen und drei zweiachsigen Mittelwagen, die jeweils zwei Container befördern können. Angetrieben wird der Cargo Sprinter von vier Sechszylinder-Diesel-Motoren der Fa. Volvo aus der LKW-Serienfertigung; er erreicht damit eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h.

(Quelle: BVB 11/97)

1997-06-25 Eisenbahn: ICE 2 als Halbzug ins Ruhrgebiet

Am 25.6.1997 wurde auf dem Adtranz-Gelände in Hennigsdorf von der Arbeitsgemeinschaft ICE2 (Siemens und Adtranz) so wie der DB AG das neue ICE2-Halbzugkonzept vorgestellt, die dafür erforderlichen ersten ICE2-Steuerwagen stehen jetzt zur Verfügung. Bis zum Frühjahr 1998 sollen die vorhandenen 22 ICE2-Langzüge in Hennigsdorf zu 44 Halbzügen bestehend aus Triebkopf, bis zu sechs Mittelwagen und einem Steuerwagen umgebildet werden. Vom kommenden Jahr an soll der ICE2 von Berlin bis Hamm als Langzug fahren. Dort werden die beiden Zughälften getrennt, ein Halbzug fährt über Dortmund und Düsseldorf nach Köln, während der andere Halbzug sein Ziel Köln über Hagen und Wuppertal erreicht.

(Quelle: BVB 08/97)

1997-05 Straßenbahn: Im Mai 1997 wurde die im Dezember 1992 durch die Firma Waggonbau Bautzen begonnene Modernisierung der Gelenkwagen KT4D/KT4Dt beendet.

Straßenbahn: Im Mai 1997 wurde die im Dezember 1992 durch die Firma Waggonbau Bautzen begonnene Modernisierung der Gelenkwagen KT4D/KT4Dt beendet.

(Quelle: Berliner Straßenbahn-Chronik Band II: Die „Elektrische“ bei der BVG 1929 bis 2015; Hilkenbach, Kramer; Verlag Gesellschaft für Verkehrspolitik und Eisenbahnwesen e.V. (GVE), Berlin, 2015)

1997-04-11 Bahnindustrie: Montagewerk Adtranz in Wilhelmsruh eröffnet

Am 11.4.1997, genau ein Jahr nach dem Richtfest, wurde in Anwesenheit des Regierenden Bürgermeisters Diepgen das neue Montagewerk der Adtranz in Berlin-Pankow eröffnet. Für 50 Mio. DM wurde auf einem 15 000 qm großen Gelände der früheren Bergmann-Borsig-Werke in etwa zweijähriger Bauzeit ein Neubau mit zehn Montageplätzen für jeweils zwei Waggons errichtet. Hier können jährlich etwa 160 Fahrzeuge (U-Bahnen, S-Bahnen, Straßenbahnen, Dieseltriebwagen, Reisezugwagen, Doppeldeckbusse) zusammengebaut werden.

(Quelle: BVB 05/97)

1997-02-07 Eisenbahn: Strecke nach Wilhelmsruh wieder nutzbar

Am 7.2.1997 wurde die Strecke Basdorf – Adtranz-Werk Pankow wieder in Betrieb genommen. Die als Heidekrautbahn bekannte Strecke reichte früher bis Berlin-Wilhelmsruh. Die Strecke der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) war wegen der schadhaften Behelfsbrücke über das Tegeler Fließ bei Schildow im Januar 1996 (letzte Fahrt zum Adtranz-Werk Pankow am 23.1. 1996) gesperrt worden.

Im Zuge der Rückübereignung von der DB AG an die NEB wurde auch Geld für die Reparatur der Brücke zur Verfügung gestellt. Jeweils einmal wöchentlich soll nun ein Werksverkehr zwischen dem Pankower und dem Hennigsdorfer Adtranz-Werk durchgeführt werden, Fahrtroute: Pankow – Basdorf – Karow – Außenring – Hennigsdorf. Die Wiederinbetriebnahme am 7. Februar erfolgte am Vormittag mit der Diesellok 346 833. Die Überführung eines S-Bahn-Zuges (481/482 012) fand in den Nachmittagsstunden des selben Tages statt.

(Quelle: BVB 03/97)