1997-09-25 Bahnindustrie: NEUES FAHRSIMULATIONSZENTRUM FÜR LOKFÜHRER DER DB AG UND S-BAHN BERLIN GMBH IN BERLIN ERÖFFNET

Ein neues Fahrsimulationszentrum für die Ausbildung von Lokführern der DB AG und der S-Bahn Berlin GmbH wurde heute in Berlin-Schöneweide eröffnet. Den Vertrag zur gemeinsamen Nutzung dieser Einrichtung auf dem Gelände der Hauptwerkstatt Schöneweide der S-Bahn Berlin GmbH unterzeichneten anläßlich der Eröffnung Dr. Ing. Rudolf Göbertshahn, Vorsitzender der Geschäftsbereichsleitung Traktion der DB AG und Dr. Axel Nawrocki, Vorsitzender der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin GmbH. Das Simulationszentrum in Berlin ist nach Fulda (Inbetriebnahme 1996) der zweite Standort von insgesamt 11 vorgesehenen Zentren der DB AG für eine simulationsgestützte Lokführerausbildung. Die Inbetriebnahme des Zentrums erfolgt stufenweise. Zunächst wird die Ausbildung am Simulator der DB AG aufgenommen, noch in diesem Jahr wird die Ausbildung der Triebfahrzeugführer der S-Bahn Berlin GmbH folgen.

Während sich in Fulda die Ausbildung der Triebfahrzeugführer auf die ICE-Familie konzentriert, wird die DB AG hier in Berlin künftig Lokführer für die neuen Drehstromlokomotiven der Baureihe 101, 145 und 152 ausbilden. Am Simulator der S-Bahn Berlin GmbH werden Triebfahrzeugführer für die S-Bahn-Züge der neuen Baureihe 481 trainiert.

Mit den Simulatoren erhalten die Lokführer eine gezielte effiziente Schulung und Vorbereitung auf ihre künftigen Aufgaben. Jene Technik, die zur praxisnahen Ausbildung von Piloten bereits zum Einsatz kommt, wird nun auch von der DB AG genutzt. Im Fahrsimulator können die Lokführer nach dem Prinzip Lernen – Üben – Anwenden ihre theoretischen Kenntnisse, die sie im Rahmen von speziell entwickelten Computerprogrammen (CBT) erworben haben, realitätsnah umsetzen. Sie erleben nicht nur ein extrem realistisches Fahrgefühl, sondern können auch direkt in den Betriebsablauf eingreifen.

Erfahrene Ausbilder der DB AG überwachen die Simulation an einem Kontrolltisch mit verschiedenen Monitoren außerhalb der Simulatorkabine. Per Videokamera im „Cockpit“ können die Reaktionen des Lokführers und der Fahrtverlauf verfolgt werden.

Die DB AG hat insgesamt 12 Simulationssysteme an 11 Standorten mit einem Investitionsvolumen von rund 40 Mio. DM bestellt, das die Ausbildung von Lokführern auf ICE, ICT und neuen elektrischen Lokomotiven in Drehstromtechnik umfaßt.

Nach den bereits gelieferten Simulationssystemen für die Standorte Fulda, Berlin und Mainz folgen noch weitere Systeme für die Standorte Leipzig, Magdeburg, Hamburg, München, Stuttgart, Saarbrücken, Hagen und Nürnberg.

Den Simulator für Berlin hat die Firma Krauss-Maffei, München entwickelt und gebaut. Die CBT-Schulungsprogramme kommen von der Firma IAS Interaktive Ausbildungssysteme in Taunusstein.

Ein Folgeauftrag für Simulationssysteme zur Ausbildung von Lokführern auf Triebfahrzeugen des Nahverkehrs wird noch im Herbst dieses Jahres erteilt.

Dr. Marlene Schwarz

Sprecherin Berlin/Brandenburg

Tel.: 030/297 61138

(Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Bahn)