1999-09-02 Bahnhöfe: Sanierung Bahnhof Friedrichstraße beendet

Am 2.9.1999 wurde nach vierjähriger Bauzeit der Bahnhof Friedrichstraße im Rahmen eines Bahnhofsfestes (2.-4.9.) wie der offiziell in Betrieb genommen. Für 200 Mio. DM – fast doppelt so viel wie ursprünglich geplant – war die 180 m lange und 50 m breite Bahnhofshalle entkernt worden; 50 Läden wurden neu eingebaut. Täglich frequentieren 110 000 Reisende den sanierten Bahnhof. Der unterirdische Bahnsteig der Nord-Süd-S Bahn war in die Sanierungsarbeiten nicht einbezogen.

(Quelle: BVB 10/99)

Berlin Friedrichstraße:

Ein Bahnhof erstrahlt in neuem Glanz

(Berlin, 2.9.1999) Nun erstrahlt der Bahnhof Friedrichstraße wieder in neuem Glanz. Nach vierjähriger Bauzeit wurde heute der Berliner Bahnhof Friedrichstraße in Anwesenheit von Franz Müntefering, Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Eberhard Diepgen, Regierender Bürgermeister von Berlin und Dr. Johannes Ludewig, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bahn AG sowie Martin Lepper, Vorstand DB Station&Service AG, feierlich eröffnet.

Mit einem Investitionsaufwand von rund 220 Mio. DM hat die Deutsche Bahn nach umfangreichen und aufwendigen Sanierungsarbeiten unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes aus dem Bahnhof Berlin Friedrichstraße eine Berliner Sehenswürdigkeit gemacht. Er ist wieder Treffpunkt für Jung und Alt, für Berliner und seine Gäste.

„Jahrelang fristete er ein tristes und trauriges Dasein, jetzt ist er wieder mittendrin – kein Bahnhof wie jeder andere, sondern eine historische Stätte,“ so Franz Müntefering, Minister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen.

Der frühere „heimliche“ Zentralbahnhof der 20er Jahre ist nun einer der attraktivsten und wichtigsten Verkehrsknotenpunkte der Hauptstadt, nicht weit entfernt vom Regierungsviertel.

„Der Bahnhof Friedrichstraße verbindet Tradition mit moderner Dienstleistung. Wir haben uns“, so Dr. Johannes Ludewig, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, „bei der Um- und Neugestaltung dem Standort und seiner historischen Bedeutung genauso verpflichtet gefühlt, wie den Ansprüchen von Reisenden und Besuchern an eine moderne Verkehrsstation. Wer heute den Bahnhof betritt, findet im Innern alle Serviceleistungen, die er von einem modernen Dienstleistungsunternehmen erwartet.“ Die historische Außenfassade wurde nach den Vorgaben des Denkmalschutzes umfangreich saniert. Rund 5.000 in Einzelfertigung hergestellte Terrakotta-Elemente sowie braun-blaue Klinkersteine zieren die Fassade.

Der Bahnhof ist ein Bilderbuch der Geschichte. Der bereits 1882 erbaute Bahnhof wurde in den folgenden Jahrzehnten kontinuierlich erweitert. Er hatte nicht nur im Stadtbild eine große Bedeutung. Als Grenzbahnhof zwischen Ost-und West-Berlin nach dem Mauerbau im Jahre 1961 war Friedrichstraße ein Symbol für das geteilte Berlin.

Der Regierende Bürgermeister lobte den in neuem Glanz erstrahlten Bahnhof Friedrichstraße als ein Beispiel für die Renaissance der Bahnhöfe und erinnerte gleichzeitig an die Zeiten der deutschen Teilung. „Große politische und kleine private Geschichten der beiden Teile Deutschlands gingen hier nahtlos ineinander über, Schmerzen und Freuden vermengten sich hier wie an kaum einem anderen Ort Berlins. Wo einst Tränen flossen und Abschiede begangen wurden, ist nunmehr wieder Raum für einen sprichwörtlichen „Großen Bahnhof“. Diepgen lobte ausdrücklich die flexiblen Möglichkeiten des Einkaufs und erneuerte seine Forderung nach einem Ladenöffnungsgesetz, das an sechs Tagen in der Woche den Geschäften weitgehende Entfaltungsmöglichkeiten biete. So lasse sich die Sonntagsruhe besser durchsetzen. Gerade die kleineren und spezialisierten Läden hätten auf diese Weise die Chance, den Einkauf als Konsum- und Freizeiterlebnis für die Kunden zu gestalten, so Eberhard Diepgen, Regierender Bürgermeister von Berlin.

Zentraler Anlaufpunkt im neu gestalteten Bahnhof ist der Service-Point. Rund um die Uhr bietet er Reisenden und Besuchern Hilfestellung und Information. Im modernen ReiseZentrum mit vier Beratungs- und einem Touristikcounter erhält der Kunde nicht nur Fahrausweise, sondern auch Beratung und Auskunft über das vielfältige touristische Angebot der Deutschen Bahn. Erstmalig findet der Kunde bundesweit im Bahnhof einen RegioPunkt vor, ein Informationszentrum rund um den Regionalverkehr der DB und touristische Angebote der Region Berlin/Brandenburg. Die S-Bahn Berlin GmbH ist ebenfalls mit einem modernen KundenZentrum mit Fahrkartenausgabe vertreten. Ein modernes Wegeleitsystem sorgt im Bahnhof für bessere Übersicht und schnelle Orientierung. Im Untergeschoss befindet sich eine moderne Toiletteneinrichtung.

Fünf RegionalExpresslinien halten bereits seit Dezember 1998 im Bahnhof Friedrichstraße und verbinden so die Bundeshauptstadt Berlin mit dem Land Brandenburg. Acht S-Bahnlinien und eine U-Bahnlinie erlauben ein direktes Umsteigen. Vor dem Bahnhof ist ein Umsteigen auf die Tram- und Buslinien möglich. Täglich kommen über 110.000 Reisende und Besucher in den Bahnhof. Ergänzt werden die Serviceeinrichtungen der Deutschen Bahn durch rund 50 Läden mit einem breiten Angebot an Gastronomie, Schnell-Imbiss und Reisebedarf bis hin zur Apotheke, Friseur und Blumenladen mit Kernöffnungszeiten von täglich 8.00 Uhr bis 20.00 Uhr.

Die Projektkoordination während der Sanierung wurde durch DB Projekt Knoten Berlin GmbH wahrgenommen.

Die Deutsche Bahn bedankt sich bei den Berlinern und den Pächtern im Bahnhof für die im Zusammenhang mit den Sanierungsarbeiten aufgetretenen Beeinträchtigungen mit einem dreitägigen Bahnhofsfest vom 2. September bis zum 4. September 1999. Viel Spaß, Musik und Unterhaltung erwarten die Gäste. Den Abschluß des Bahnhofsfestes bildet ein Konzert der Rock-Gruppe „Petticoat“ am 4.9.1999 um 18.30 Uhr.

Neben dem Fernbahnhof Spandau und jetzt Friedrichstraße werden zum Jahresende zwei weitere Bahnhöfe in Berlin eingeweiht: der Ostbahnhof und der Bahnhof Lichtenberg. Hier können noch attraktive Flächen angemietet werden. Mit der Konzeption und Vermietung dieser Objekte hat DB Station&Service AG die Immobilien Team Consulting GmbH & Co. beauftragt.

Ariane Alzer                       Dr. Marlene Schwarz             Dr. Verena Herfort

Sprecherin                         Sprecherin DB AG für            Sprecherin

DB Station&Service AG    Berlin/Brandenburg                ITC GmbH & Co.

Tel.: (0 69)2 65-2 45 60    Tel.: (0 30)2 97-6 11 38         Tel.: (0 40) 50068160

(Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Bahn)