1960-10-17 Luftfahrt: Air Route Traffic Control Centre

Die amerikanische Flughafenleitung in Tempelhof stellt der Presse das neu eingerichtete „Air Route Traffic Control Centre“ vor, das nunmehr bereits seit vierzehn Tagen mit vier neuen von der Bundesanstalt für Flugsicherung in Frankfurt am Main entwickelten und von Siemens & Halske gebauten Kontrolltischen ausgestattet ist, mit denen der gesamte Flugverkehr in den Berliner Luftkorridoren mittels Radar und Sprechfunk überwacht werden kann.

(Quelle: Berlin-Chronik, Online-Version, hrsg. vom Landesarchiv Berlin. – URL: http://www.berlin-chronik.de (Stand: 24.05.2021))

1960-06-30 Fernbus: „Bayern-Expreß“ wird in eine GmbH umgewandelt und von der Deutschen Bundesbahn übernommen

Das West-Berliner Omnibusverkehr- und Reisebüro-Unternehmen „Bayern-Expreß“ wird in eine GmbH umgewandelt und von der Deutschen Bundesbahn übernommen, die das Millionen-Objekt von der Alleinerbin des verstorbenen früheren Eigentümers Hans Ludwig Wessel erwirbt. Der Betrieb, der seit Jahren mit seinen insgesamt 49 Omnibussen nicht nur Gesellschaftsreisen veranstaltet, sondern auch regelmäßig die Strecke Berlin-München befährt, soll in vollem Umfang aufrechterhalten werden. Auch die bekannten Farben der Firma – grün-weiß mit goldener Schwalbe – will die Bundesbahn als allein haftender Gesellschafter zunächst nicht ändern.

Mit dieser Übernahme hat die Bundesbahn, die bereits an der wichtigen BusVerbindung Berlin-Hannover, an Reisebüro- und Verkehrsunternehmen sowie Speditionsfirmen beteiligt ist, ihren Anteil am Interzonenverkehr auf der Straße erneut vergrößert.

(Quelle: Berlin-Chronik, Online-Version, hrsg. vom Landesarchiv Berlin. – URL: http://www.berlin-chronik.de (Stand: 24.05.2021))

1960-03-31 Luftfahrt: Liniendienst auf der Strecke Ost-Berlin-Belgrad-Tirana über Prag und Budapest

Eine Passagiermaschine der „Jugoslovenski Aero-Transport (JAT)“ eröffnet mit der Landung auf dem Flughafen Schönefeld den wechselseitigen Liniendienst auf der Strecke Ost-Berlin-Belgrad-Tirana über Prag und Budapest. Während die „Interflug“, beginnend mit dem 5. April, stets dienstags auf dieser Linie fliegt, übernimmt die „Lufthansa“ der DDR, beginnend mit dem 8. April, stets freitags diesen Dienst.

(Quelle: Berlin-Chronik, Online-Version, hrsg. vom Landesarchiv Berlin. – URL: http://www.berlin-chronik.de (Stand: 22.05.2021))

1960-02-24 Luftfahrt: erste planmäßige Düsenmaschine der Air France vom Typ Caravelle

Nach einer Reihe seit dem 8. Februar durchgeführten Probeflüge landet auf dem Flughafen Tegel aus Paris kommend, mit Zwischenlandung in Frankfurt am Main, die erste planmäßige Düsenmaschine der Air France vom Typ Caravelle, die 20 Passagieren in der ersten und 55 Passagieren in der Touristen-Klasse Platz bietet. Ihre Flugzeit beträgt nur 140 Minuten, davon 55 für Frankfurt-Berlin.

Nach Darstellung der „Frankfurter Allgemeinen“ hat die Air France dabei die Bedingung östlicher Stellen akzeptiert, daß auch ihre Caravelle-Maschinen, die normalerweise auf eine Reise-Flughöhe von 7- bis. 8 000 Meter steigen, in den Berliner Luftkorridoren nicht höher als 3 000 Meter fliegen.

(Quelle: Berlin-Chronik, Online-Version, hrsg. vom Landesarchiv Berlin. – URL: http://www.berlin-chronik.de (Stand: 22.05.2021))

1960-01-02 Luftfahrt: ziviler Flughafen Tegel-Nord geht in Betrieb

Luftfahrt: ziviler Flughafen Tegel-Nord geht in Betrieb. Air France will alle Flüge nach Tegel verlagern.

(Quelle: Przychowski, Luftverkehr in Berlin, Brandenburgisches Verlagshaus, 1996)

Mit der ersten Landung einer aus Düsseldorf kommenden „Constellation“ der Air France wird der neue Flughafen Tegel seiner Bestimmung übergeben. Er bietet nach einer Bauzeit von weniger als zwei Monaten – Beginn: 9. November 1959 – neben dem Abfertigungsschalter der Air France noch Diensteinrichtungen für Post, Zoll und Polizei, zwei Restaurants und einen Transitraum für Passagiere im direkten Paris-Verkehr, die so die bisherige Zollkontrolle in Frankfurt am Main sparen.

Vorerst bestehen ab Tegel nur vier Verbindungen der Air France nach Frankfurt am Main, Düsseldorf, München und Paris mit Zwischenlandung in Frankfurt.

Als erste Gesellschaft im Berlin-Verkehr führt die Air France, die vor fast genau zehn Jahren ihren Liniendienst von und nach der Stadt aufnahm, auf sämtlichen Strecken einen Erster-Klasse-Dienst ein, für den in jeder Tages- bzw. Nachtmaschine zehn Plätze reserviert sind.

Die BVG richtet zwischen dem Bahnhof Zoo und dem Flughafen Tegel eine Sonderbus-Linie ein.

(Quelle: Berlin-Chronik, Online-Version, hrsg. vom Landesarchiv Berlin. – URL: http://www.berlin-chronik.de (Stand: 22.05.2021))

1959-11-12 Luftfahrt: Ausbau des Flughafens Tegel

Verkehrssenator Theuner begründet vor der Presse den absolut notwendigen Ausbau des Flughafens Tegel damit, daß Tempelhof die steigenden Passagierzahlen – für 1960 rechnet man mit 1,4 Mill., 1965 mit 2,9 Mill. und 1970 mit 4 Mill. – nicht mehr bewältigen könne; gegenwärtig würden dort 390 Fluggäste in einer Stunde abgefertigt, die Kapazität reiche jedoch höchstens für 600. In Tegel könnten zwei Gebäude provisorisch für die Abfertigung der Passagiere vom 1. Januar 1960 an für rund 1 Mill. DM ausgebaut werden. Der Senator tritt dafür ein, daß im Berlin-Verkehr nicht nur die Air France, sondern auch die beiden anderen westlichen Fluggesellschaften Düsenmaschinen einsetzen. Er habe deshalb bereits mit der PAA über die Verwendung der vierstrahligen Boeing 707 verhandelt. Während aber die Caravelle mit einer Startbahn von 2400 Metern auskomme, müßte für größere Maschinen in Tegel noch eine 3000-Meter-Bahn gebaut werden, für die man 16 Mill. DM veranschlage. Die Gesamtsumme, die man für den vollkommenen Ausbau Tegels unter dem Aspekt Berlins als „Luftkreuz Europas“ benötige, belaufe sich hingegen auf 87 Mill. DM. Optimismus zeigt Theuner im Hinblick darauf, daß zwischen den Westalliierten und der Sowjetunion noch ein Einvernehmen über größere Flughöhen als bis zu 3000 Metern in den Luftkorridoren erzielt werden kann.

(Quelle: Berlin-Chronik, Online-Version, hrsg. vom Landesarchiv Berlin. – URL: http://www.berlin-chronik.de (Stand: 22.05.2021))