Der angeschlagene Hersteller von Schienenfahrzeugen, Adtranz, ist jetzt eine 100%ige Tochter von Daimler-Chrysler. Der Automobilkonzern übernahm für eine Milliarde Mark die bisherigen Anteile von ABB.
(Quelle: BVB 03/99)
Chronik von Berlin:Verkehr
Der angeschlagene Hersteller von Schienenfahrzeugen, Adtranz, ist jetzt eine 100%ige Tochter von Daimler-Chrysler. Der Automobilkonzern übernahm für eine Milliarde Mark die bisherigen Anteile von ABB.
(Quelle: BVB 03/99)
Das Ergebnis ist alarmierend: Die Zahl der Fahrgäste bei der BVG ist auch im vergangenen Jahr weiter zurückgegangen. Hier die Fahrgastzahlen:
(Quelle: BVB 02/99)
1998: 771 Mio
(Quelle: BVB 05/99)
Die 1994 bei der Vereinigung von Deutscher Bundesbahn und Deutscher Reichsbahn begonnene Reform der Deutschen Bahn trat am 1.1.1999 in die zweite Phase. Unter dem Dach der Deutschen Bahn AG als Holding bildeten sich fünf Aktiengesellschaften mit eigener Geschäfts- und Ergebnisverantwortung:
(Quelle: BVB 02/99)
Die Hegemann-Gruppe (Bremen/Berlin) hat zum Jahresende 1998 die noch von der landeseigenen Teltowkanal AG gehaltenen Geschäftsanteile an der Stern und Kreisschiffahrt GmbH übernommen. Damit ist die größte Berliner Fahrgastreederei (27 Schiffe) vollständig privatisiert.
(Quelle: BVB 03/99)
Parallel zur InnoTrans fand der 3. Weltkongreß über Hochgeschwindigkeit, die „Eurailspeed 98“ im Berliner ICC statt. Anläßlich dieser Fachtagung, die regelmäßig an wechselnden Orten stattfindet, wurde auf dem Gelände des Bahnwerks Grunewald ein Treffen europäischer Hochgeschwindigkeitszüge veranstaltet. Hier, am Ende von Cordesstraße und Werkstättenweg, waren folgende Fahrzeuge ausgestellt:
| Fahrzeug-Nr. | |
| Transrapid-Modell | |
| ICE-S (DB) | ICE-Testfahrzeug (Versuchsträger) |
| ICE3 (DB) | Mehrsystem-ICE, Adtranz/Siemens |
| ICT (DB) | Neigetechnik-Triebzug, DWA/Duewag/Siemens |
| ICN (SBB) | Neigetechnik-Triebzug, Schweiz, Adtranz/Fiat |
| IC 2000 (SBB) | Doppelstock-Wagen, Schweiz, Adtranz/Fiat mit Lok Re460 |
| ETR 480 (FS) | Triebzug, Italien, Breda/Fiat/Ansaldo/ABB |
| ETR 500 (FS) | Triebzug, Italien, Breda/Fiat/Ansaldo/ABB |
| TAF (FS) | Nahverkehrstriebzug, Italien, Breda/ABB |
| Thalys (SNCF) | Mehrsystem-TGV, Frankreich, Alstom |
| TGV Duplex (SNCF) | Doppelstock-TGV, Frankreich, Alstom |
| TGV Pendulair (SNCF) | Neigetechnik-Versuchszug aus TGV der ersten Generation, Alstom |
| Eurostar | Triebzug für den Kanaltunnel, Alstom |
| 101 001 (DB) | Ellok, Totalwerbung „Märklin“ |
| VT 18.16 (DR) | historischer Schnelltriebwagen |
Auf dem Messegelände am S-Bf Eichkamp wird in diesem Jahr wieder die Internationale Fachmesse für Verkehrstechnik (Innotrans) zu Gast sein. Passend zum Thema diesmal in Verbindung mit dem 3. Weltkongreß über Hochgeschwindigkeit „Eurailspeed”.
Vom 28. bis 30. Oktober 1998 steht alles im Zeichen des Schienenverkehrs. Über 200 angemeldete Aussteller werden mit den neuesten Entwicklungen präsent sein und diese dem Publikum zeigen. Der 28. und 29. Oktober sind den Fachbesuchern vorbehalten; am 30. Oktober und zusätzlich am 1. November sind jeweils von 9 bis 18 Uhr die „normalen“ Besucher willkommen auf den Freigeländen an den Messehallen und im DB-Werk Grunewald.
Der Fahrgastverband IGEB wird mit einem Stand am 30. Oktober und 1. November auf dem Freigelände an den Messehallen vertreten sein.
IGEB
(Quelle: https://signalarchiv.de/Meldungen/10003801 , abgerufen am 12.05.2021)
Ende Oktober 1998 war Berlin Treffpunkt der internationalen Verkehrstechnik. Auf dem Gelände der Messe Berlin fand vom 28. bis 30. Oktober 1998 zum zweiten Mal die Internationale Fachmesse für Verkehrstechnik, die „InnoTrans ’98“ statt. Rund um den Funkturm, in den Messehallen 8 und 10 bis 17, waren fast alle Hersteller von Verkehrstechnik vertreten, einschließlich der großen Systemanbieter Adtranz, Alstom, Bombardier und Siemens. Neben vielen Modellen war in den Messehallen als einziges Original-Fahrzeug am Stand der Firma Kiepe der historische Lissabonner Straßenbahn-Triebwagen 616 anzutreffen. Wie vor zwei Jahren gehörte auch diesmal eine Ausstellung auf dem Freigelände dazu. Diese befand sich in Höhe der Messehalle 26 zwischen der alten und der neuen Jaffestraße. Anläßlich der InnoTrans hat die Messe Berlin das auf diesem Gelände vorgesehene Gleisfeld, das Teil des neuen Schienenanschlusses des Messegeländes ist (s. Skizze), um ein Jahr vorfristig fertiggestellt. Auf diesem Freigelände waren unter anderem die folgenden Fahrzeuge des Nah- und Regionalverkehrs zu sehen:
| Fahrzeug-Nr. | |
| BVG 2060 | „Hybridbus“, Eindecker |
| BVG 2063 | „Fun Tours“, offener Eindecker |
| BVG 2455 | „Fun-Mobil“, Eindecker |
| BVG 3310 | offener Doppeldecker für City Hopping Hamburg |
| BVG 3500 | Doppeldecker „Top-Tour-Berlin“ |
| BVG 4091 | U-Bahn-Schienenschleifmaschine, Schalke |
| URG | S-Bahn-Staubsaugerzug, „Wiebezug“ |
| ViP 402 (Potsdam) | Niederflur-Straßenbahn „Combino“, Adtranz |
| KVB 4094 (Köln) | Niederflur-Straßenbahn, Bombardier |
| Pilsen 301 | Niederflur-Straßenbahn, Skoda |
| DB 423/433 006 + 423/433 506 | S-Bahn-Zug (u.a. für München, Stuttgart, Rhein-Ruhr, Frankfurt/Main), Adtranz |
| DB 445 001 + 885 001 + 445 501 | Doppelstock-Elektro-Triebzug „Meridian“, DWA/Bombardier/Siemens |
| DB 612 001/501 | Neigezug „Regio-Swinger“, Adtranz |
| DB 644 029 + 944 029 + 644 529 | Regional-Triebwagen „Talent“ (Bdp+Bp+ABp), Bombardier |
| DB 508080-35803 + 508021-33202 | Steuerwagen + 2.-Kl.-Wagen „PUMA“ (ABpybdzf 484 + Bpyz 456), Umbau durch PFA Weiden |
| RABe 526 682 | Regional-Triebwagen der Mittelthurgaubahn „GTW 2/6“, Stadler/Adtranz |
| DH 1504 | Diesellok-Modernisierung durch Firma OnRail, „Regio-Lok II“ (ex DB-Diesellok 216) |
| V100 | Diesellok-Modernisierung durch Firma Adtranz, „Grüner Klaus“ (ex DR-Diesellok V100) |
| DB-Cargo 145 009 | Güterzug-Ellok, Adtranz |
| DB-Cargo 152 030 | Güterzug-Ellok, Krauss-Maffei/Siemens |
| 128 001 | Ellok-Versuchsträger „12x“. Adtranz |
| 250 001 | Diesellok DE-AC33C „Blue Tiger“, Adtranz |
| 52 8029 | DR-Dampflok des Bw Röbel/Meckl. |
| diverse Spezial-Güterwagen und Arbeitsfahrzeuge |
(Quelle: BVB 12/98)
Die Deutsche Bahn AG übergibt heute die Infrastrukturanlagen im Abschnitt Schönwalde – Liebenwalde, Basdorf – Groß Schönebeck – sogenannte „Heidekrautbahn“ – sowie die Industriebahn Tegel-Friedrichsfelde wieder an die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB). Die NEB übernimmt damit die Anlagen wieder in ihre volle Zuständigkeit und Verantwortung, das betrifft den Betrieb der Signal- und Sicherungstechnik an der Strecke sowie für die Instandhaltung und Modernisierung der Gleise, Bahnsteige und Bahnhöfe.
Diese Infrastruktureinrichtungen hatte mit Vertrag vom 28./29.6.1950 die Deutsche Reichsbahn in ihre treuhänderische Verwaltung übernommen. Dieser Vertrag sah zugleich eine Klausel zur Beendigung dieses Treuhandverhältnisses „nach der Wiederherstellung der Einheit Berlins“ vor. Der Abschnitt Schönwalde – Berlin-Wilhelmsruh wurde bereits 1997 von der DB AG an die NEB übergeben.
Im Reisezugverkehr ergibt sich keine Änderung: Die Züge des Regionalverkehrs der Deutschen Bahn AG werden wie bisher auf diesen Strecken als RB 27 von Berlin-Karow, wo Anschluß zur Berliner S-Bahn, Linie 4, besteht, über Basdorf nach Groß Schönebeck sowie nach Wensickendorf fahren.
Die Deutsche Bahn AG bezahlt für die Nutzung der Gleise auf diesen Strecken Trassenpreise und Stationsgebühren an die Niederbarnimer Eisenbahn.
Bisher waren Investitionen an der Heidekrautbahn nicht möglich, weil die Eigentumsverhältnisse nicht geregelt waren; dieses Investitionshemmnis ist durch die Rückübertragung nunmehr beseitigt.
In den kommenden Jahren wird die Deutsche Bahn AG den heutigen Fahrzeugpark erneuern. Dazu wurde bereits eine neue Baureihe für den Regionalverkehr in Berlin und Brandenburg in Auftrag gegeben. Voraussichtlich Anfang des Jahres 2000 werden diese neuen Triebwagen auch auf der Linie RB 27 eingesetzt.
Schließlich wird auch die Einbindung der RB 27 in das Schienennetz der Hauptstadtregion verbessert werden: Beim bevorstehenden Umbau der Bahnanlagen im Bereich Karow wird die Möglichkeit der Weiterführung der Linie nach Berlin-Hohenschönhausen und Berlin-Lichtenberg vorgesehen; die bewährte Umsteigeverbindung zur S-Bahn, Linie 4, im Bahnhof Karow bleibt dabei erhalten.
Mittelfristig wird damit in enger Kooperation der Deutschen Bahn AG mit dem Infrastrukturbetreiber Niederbarnimer Eisenbahn die Linie RB 27, die traditionelle „Heidekrautbahn“, zu einem wichtigen Teil des Schienenpersonennahverkehrs entwickelt und ausgebaut. Die Bürger in den Anliegerkommunen des Barnim, aber auch die Berliner werden in Zukunft eine moderne Heidekrautbahn vorfinden.
Dr. Marlene Schwarz
Sprecherin Berlin/Brandenburg
Tel: 030/2 97 6 11 38
E-Mail: Medienbetreuung@bku.db.de
Internet: http://www.bahn.de
(Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Bahn)
Nachdem am 25.9.1997 auf dem Gelände der S-Bahn Hauptwerkstatt Schöneweide ein von der Firma Krauss-Maffei entwickelter Fahrsimulator für die E-Lokomotiv-Baureihen 101, 145 und 152 der Presse vorgestellt worden war (s. BVB 11/97, S.232), folgte am 7.7.1998 die Vorstellung des damals bereits angekündigten S-Bahn-Fahrsimulators für die Ausbildung von Triebfahrzeugführern (s.Abb.) für die S-Bahn-Züge der Baureihe 481. Der Simulator wurde Mitte Juni 1998 von der Firma Krauss-Maffei der S-Bahn Berlin GmbH übergeben. Am 20.7.1998 begann der reguläre Ausbildungsbetrieb für die Triebfahrzeugführer. Als erste originalgetreue Simulationsstrecke steht die S46 von Westend nach Königs Wusterhausen zur Verfügung: es folgen noch die Strecken der S3 und der S1.
(Quelle: BVB 08/98)
Auf den Regionalexpress-Linien RE1 (Magdeburg – Stadtbahn – Cottbus) und RE4 (Wittenberge – Stadtbahn – Bad Liebenwerda) wird ab 24.5.1998 neues Wagenmaterial eingesetzt. Diese Neubau-Doppelstockwagen sind für 160 km/h ausgelegt und führen deshalb das Produktzeichen „RE [160]“. Die Steuerwagen und die Zweite-Klasse-Wagen wurden der Presse bereits am 23.1.1998 vorgestellt (s. BVB 3/98, S.42). Der damals noch fehlende Erste-Klasse-Wagen (oben 1. Klasse, unten 2. Klasse) mit einem Getränke- und Imbißautomaten (s.Abb.) der Firma Selecta Deutschland GmbH, Eschborn, wurde am 11.5.1998 präsentiert.
Die Geschwindigkeit „160“ wird auf den Abschnitten Magdeburg – Potsdam Stadt, Wittenberge – Spandau und Jüterbog – Schönefeld erreicht. Für die Ausstattung der beiden RE-Linien wurden 76 neue, rot-lackierte Doppelstockwagen von der Firma DWA (Görlitz) erworben. Von dem Kaufpreis in Höhe von 200 Mio. DM hat das Land Brandenburg 35 Mio. DM übernommen.
(Quelle: BVB 06/98)
Mit 825 Ausstellern aus 32 Ländern, über 226.000 Besuchern (davon 82.000 Fachbesucher) sowie 278 Fluggeräten war die ILA ’98 (18.-24.5) die bis dahin größte und teilnehmerstärkste Veranstaltung. Sie bestätigte ihren Stellenwert als zentraler Marktplatz für alle Geschäftsfelder der Luft- und Raumfahrt, unter anderem auch mit der Bekanntgabe und Unterzeichnung von Geschäftsabschlüssen in zweistelliger Milliardenhöhe. Mehr als 50 Konferenzen wies das ILA-Kongressprogramm auf. Die Sonderausstellung „50 Jahre Berliner Luftbrücke“ würdigte die nach wie vor größte Lufttransport-Operation aller Zeiten in einer 1.500 Quadratmeter großen Sonderhalle.
(Quelle: https://www.pressebox.de/inaktiv/messe-berlin-gmbh/ILA-Berlin-Air-Show-Die-Mutter-aller-Luftfahrtmessen-steuert-auf-100-Jahre-zu/boxid/171012 , aufgerufen am 12.05.2021)