In Angermünde rollen seit heute die Bagger: Die Deutsche Bahn (DB) hat den Ausbau der Strecke Angermünde–Stettin begonnen. Pendler:innen wie Tourist:innen profitieren ab dem Jahr 2025, ein Jahr früher als ursprünglich geplant, von kürzeren Fahrzeiten. Zwischen den Metropolen Berlin und Stettin geht es dann 20 Minuten schneller, die Fahrt dauert in Zukunft also nur noch 90 Minuten. Die deutlich attraktivere Verbindung stärkt nicht nur die Uckermark, sondern auch das Zusammenwachsen der Nachbarländer Deutschland und Polen. Mit dem Ausbau des Schienennetzes bietet die DB noch mehr Menschen umweltfreundliche Mobilitätsangebote und trägt somit zum Klimaschutz bei. Der Bund und die Länder Berlin und Brandenburg investieren dafür fast eine halbe Milliarde Euro.
Die Arbeiten starten zunächst auf dem 19 Kilometer langen ersten Bauabschnitt zwischen Angermünde und Passow. Die DB erneuert die Gleise und macht sie fit für Tempo 160. Dazu gehören auch neue Oberleitungen sowie ein neues Umrichterwerk, in dem der benötigte Strom für den Bahnverkehr umgewandelt wird. Zudem stattet die DB die Strecke mit ETCS aus, dem modernsten Zugbeeinflussungssystem mit europäischem Standard, modernisiert den Bahnhof Passow mit einem neuen Hausbahnsteig und baut zwei 740 Meter lange Überholgleise. Allein im nächsten Jahr verbaut die DB 24.000 Schwellen und 51.000 Tonnen Schotter. Entlang der Strecke errichtet die DB insgesamt 2.400 Meter Schallschutzwände, besonders in Angermünde und Tantow. Die ersten Umweltschutzmaßnahmen für das Bauprojekt sind bereits abgeschlossen: mit 144 Fledermauskästen, einem Schwalbenturm, dem Bau von 13 Kilometern Reptilienschutzzäunen und 14 Reptilienhabitaten.
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Von März bis Mai 2022 werden zwischen Angermünde und Passow die RE/RB 66 durch Busse ersetzt. Die genauen Fahrplandaten sind unter www.bahn.de verfügbar.
Ab 2024 geht es dann parallel im zweiten, 30 Kilometer langen Bauabschnitt zwischen Passow und der Grenze weiter. Hier baut die DB ein zweites Gleis, elektrifiziert die Strecke erstmals, rüstet sie ebenfalls mit ETCS aus und macht sie fit für Tempo 160. Die Bahnhöfe Schönow, Casekow, Petershagen und Tantow werden modernisiert. Die Arbeiten im zweiten Bauabschnitt erfolgen unter Totalsperrung und sind dadurch schneller fertig.
Parallel zu den Planungen und Bauarbeiten in Deutschland plant die polnische Seite auch den Ausbau der Strecke zwischen der Grenze und Stettin. Die Bahnstrecke schafft einen Lückenschluss im transeuropäischen Verkehrsnetz und verbindet vier große europäische Verkehrsachsen zwischen Skandinavien und dem Baltikum sowie Südosteuropa und dem Mittelmeerraum. Mehr Informationen: https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/angermuende-stettin
(Quelle: https://www.deutschebahn.com/pr-berlin-de/aktuell/presseinformationen/Baustart-in-Angermuende-Deutlich-schnellere-Zugverbindung-zwischen-Berlin-und-Stettin-ab-2025-6974608?contentId=1317080 , abgerufen am 29.01.2022)